Die Kaminskis bleiben auf der Spur

Literatur & Gesellschaft

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Seit 20 Jahren schreibt der Zuger Carlo Meier Storys mit den Kaminski-Kids. In dieser Zeit hat sich einiges verändert. Morgen feiert er in Luzern das Jubiläum und das neuste Buch, das ein spannendes Thema hat.

  • So sahen die Kaminski-Kids von Carlo Meier beim ersten Fall aus. Und heute noch fast gleich. (Bilder PD)
    So sahen die Kaminski-Kids von Carlo Meier beim ersten Fall aus. Und heute noch fast gleich. (Bilder PD)
  • So sahen die Kaminski-Kids von Carlo Meier beim ersten Fall aus. Und heute noch fast gleich. (Bilder PD)
    So sahen die Kaminski-Kids von Carlo Meier beim ersten Fall aus. Und heute noch fast gleich. (Bilder PD)

Zug – Eigentlich sollten die Kaminski-Kids heute irgendwo zwischen Ende 20 und Mitte 30 sein. Aber die Geschwister Simon, Debora und Raffi sind auch 20 Jahre, nachdem sie ihren ersten Fall gelöst haben, immer noch Kids.

Romanfiguren altern eben nicht so zwangsläufig wie wir realen Menschen. Darunter auch der Zuger Autor Carlo Meier, inzwischen fast 58, was man ihm nicht wirklich ansieht. Das Schreiben für und über junge Menschen ist offenbar bestes Anti-Aging.

«Ohne Inputs von Jungen geht es nicht»

Älter geworden sind auch die drei eigenen Kinder von Carlo Meier. Dies ist von Bedeutung, weil sie zusammen mit Meiers Frau Andrea von Beginn weg an den Storys der Kaminski-Kids mitgearbeitet haben. Nun sind sie junge Erwachsene und ausgeflogen. Carlo Meier hat inzwischen ein neues Team von Beratern. «Ohne junge Inputs könnte ich mir das Schreiben von Kinderkrimis nicht vorstellen. Ich möchte genau wissen, was für Themen, Figuren und Storyelemente aus Sicht der Jugendlichen spannend und glaubwürdig sind. Und welche nicht.» Natürlich hat er auch selber eine Ahnung davon. Schliesslich hat er schon rund 2000 Lesungen in Schulklassen gemacht. «Daher weiss ich, wofür sich Kinder und Jugendliche interessieren, wie sie sprechen und bei welchen Stellen im Buch sie reagieren. So kann ich mich stilistisch und inhaltlich auf dem Laufenden halten.»

Dabei hat er festgestellt, dass sich die Lesegewohnheiten verändern. «In Primarklassen sind die Kinder nach wie vor Feuer und Flamme. Leider bricht die Begeisterung für Bücher in der Ober­stufe stark weg.» Meier versucht deshalb, die Leseschwelle tief anzusetzen, mit einer leicht verständlichen Sprache und eher kurzen, möglichst spannenden Kapiteln. Und natürlich jugendrelevante Themen zu setzen: «In früheren Geschichten ging es eher um Dinge wie Mobbing oder Jugendgewalt. In letzter Zeit standen eher Gefahren von Internet und Social Media im Zentrum.»

Spannung auf und in einem Kreuzfahrtschiff

Im neusten Fall indes, «Tatort Ocean Queen», machen die ­Kaminskis eine Kreuzfahrt. Ein Perlendiebstahl und ein junger Schiffsmitarbeiter, der zu Unrecht verdächtigt wird, lassen die Kids detektivisch aktiv werden. Und man erfährt, dass im unteren Bereich eines Kreuzfahrtschiffes, fern von Spass und Luxus, problematische Dinge passieren. Es ist eine der stärksten Kaminski-Storys. Und sie zeigt, dass Autoren auch nach 20 Jahren noch einen draufsetzen können. (Arno Renggli)

Hinweis

Vernissage «Tatort Ocean Queen» mit Attraktionen: morgen, Stadtbibliothek Luzern. Ab 15 Uhr können sich Fans mit den Kids und dem Autor fotografieren lassen und Preise gewinnen. 16.30 Uhr: Buchvorstellung/Lesung mit Kurzfilmen, danach Apéro. Freier Eintritt für alle.