Junge Zuger Musikbegabte zeigen, was sie können

Musik

,

Die Begabtenförderung der Musikschulen Kanton Zug kommt auch zwei Jahre nach Ende der Pilotphase gut an.

Zug – Wo viel Talent vorhanden ist und ein Wille, dieses auszuschöpfen und auszubauen, da sollten entsprechende Möglichkeiten bestehen. Dieser Auffassung war auch die Zuger Kantonale Musikschulkonferenz (ZKMK). 2016 startete sie ein Förderprogramm für begabte jugendliche Musikschülerinnen und -schüler aus dem Kanton Zug. Das Programm lief gut an. Ende 2020 stand fest: Nach Ablauf der Pilotphase soll die Begabtenförderung offiziell zum erweiterten Angebot der Zuger Musikschulen gehören.

«Das Programm wird nach wie vor rege genutzt», sagt Claudio Mair, Koordinator des Förderprogramms. «Wir haben von Anfang an mit einer Schülerzahl zwischen 15 und 25 gerechnet. Aktuell nehmen 19 Jugendliche teil.» Auch die bisherigen, auf anonymer Basis durchgeführten Umfragen bestätigten, dass das Förderprogramm geschätzt und dankbar angenommen werde.

Talente frühzeitig erkennen und fördern

Die «Erfolgsquote» kann sich ebenfalls sehen lassen; so fänden jedes Jahr einige Schulabgänger, die am Programm teilgenommen hatten, den Weg an eine Musikhochschule. «Dies, obschon ein konkreter Wunsch nach einer professionellen Ausbildung nicht massgeblich ist für die Teilnahme», so Mair. Die entsprechende Leistungsbereitschaft hingegen sei zwingende Voraussetzung. Für diejenigen, die einen konkreten Berufswunsch als Musikerin oder Musiker haben, sei das Umfeld heutzutage alles andere als einfach. «Der Druck ist gross, da es viel Konkurrenz gibt», erklärt Mair. «Da ist es wichtig, dass Jugendliche mit entsprechendem Potenzial zeitig gefördert und somit auf die Zukunft vorbereitet werden.»

Einer, der die Anforderungen auf dem «Musikmarkt» aus eigener Erfahrung kennt, ist Nicola Katz. Der Hünenberger Profi-Klarinettist ist selbst seit vielen Jahren als aktiver Musiker in unterschiedlichen Ensembles und Orchestern tätig und Mitglied der Programm-Steuergruppe. «In der Schweiz ist es allgemein kein Leichtes, bei einem Orchester eine Festanstellung zu erhalten, da es schlichtweg nur wenige davon gibt», weiss Katz. «An der Musikhochschule Ausgebildete haben jedoch gute Chancen, als Freischaffende ein Auskommen zu finden oder an einer Musikschule zu unterrichten.»

Ein Ziel ist die Vernetzung

Das Förderprogramm verfolgt nicht zuletzt auch das Ziel, dass sich potenziell angehende Berufsmusikerinnen und -musiker bereits während der Schulzeit austauschen und vernetzen können. Mair: «Es entstehen Freundschaften unter den Teilnehmenden, welche sich so auch gerne ausserhalb des Unterrichts treffen und einander motivieren. Denn Disziplin und der Wille sind unabdingbar, um beim Förderprogramm dabeizubleiben.»

Das ganze geballte Talent und was es alles hervorbringt, soll denn auch der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden. Jährlich präsentieren die jungen Programmteilnehmerinnen und Programmteilnehmer im Rahmen eines Kammermusikprojektes, was sie können. In unterschiedlichen Formationen – vom Duett bis zum Sextett – erarbeiten sie gemeinsam ein stilistisch offenes Konzertprogramm.

Das Konzert bildet den Abschluss

Im Zuge der Vorbereitungen haben die Ensembles Gelegenheit, an einer Musikhochschule Rat und Impulse zu holen. «Das Konzert bildet den Abschluss des ganzen Kammermusikprojektes und legt Zeugnis ab vom Level, welches die Programmteilnehmenden erreicht haben», sagt Claudio Mair dazu.

Bald steht das nächste öffentliche Konzert des Begabten-Förderprogramms der ZKMK an: Am Freitag, 12. Mai, um 19 Uhr treten in der reformierten Kirche Hünenberg die 19 jungen Damen und Herren – teils gemeinsam mit unterstützenden Zuzügerinnen und Zuzügern aus diversen Musikschulen – auf und präsentieren in unterschiedlichen Besetzungen ein mehrheitlich klassisch geprägtes Programm. Es werden Werke gespielt von Tschaikowski, Dvořák, Schostakowitsch, Corelli, Paganini, Kopetzki und anderen. (Text von Andreas Faessler)

Hinweis Mehr Infos unter www.zkmk.ch