Zug – Die georgische Regisseurin Elene Naveriani lässt die Geschichte in ihrem Heimatland spielen. Sie handelt von der 49-jährigen Etero. Diese betreibt in ihrem kleinen Dorf einen Laden, hat schon einige Schicksalsschläge hinter sich, ist Jungfrau und hatte nie die Absicht gehabt, einen Mann zu heiraten, weshalb sie häufig zum Ziel des Dorftratsches wird. Etero kümmert das meist wenig, sie hat sich für ihre persönliche Freiheit entschieden und ihr Herz vor allem ans Tortenessen verloren.

Die Gefühlswelt auf den Kopf gestellt

Doch dann trifft sie auf Murman, einen Lieferanten. Und dieser löst in Etero etwas aus, das sie noch nie gefühlt hat. Und jetzt? Soll sie sich einer Liebesbeziehung hingeben und damit ihre persönliche Unabhängigkeit aufgeben? Etero steht nun vor der grossen Aufgabe, sich mit ihren Gefühlen ernsthaft auseinanderzusetzen, was die Regisseurin mit wohlgewählten Stilmitteln auf charmante Weise erzählt. Sie legt ein vielschichtiges Filmwerk mit viel emotionalem Tiefgang vor und stösst damit auch die Reflexion über festgefahrene traditionelle Rollenbilder in ländlichen Regionen an.

Der 2023 erstmals präsentierte Film dauert stattliche 110 Minuten und ist unter Mitwirkung des Schweizer Filmproduzenten Thomas Reichlin realisiert worden. Dieser wird heute Abend im Kino Gotthard in Zug als Saalgast anwesend sein für das Gespräch nach dem Film. Dessen Vorführung startet um 20 Uhr. (fae)