Wie sieht unsere Baukultur der Zukunft aus?

Kunst & Baukultur

,

Bei den Europäischen Denkmaltagen 2020 dreht sich alles ums Thema «Weiterbauen». Der Kanton Zug ist mit einem breiten Veranstaltungsangebot am Start und beleuchtet das Motto in unterschiedlichem Kontext.

  • Das historische Bommerhüttli in Unterägeri wird zu einem Wohnhaus umgebaut.(Bild Jan Pegoraro)
    Das historische Bommerhüttli in Unterägeri wird zu einem Wohnhaus umgebaut.(Bild Jan Pegoraro)

Zug – In 25 Jahren werden in der Schweiz voraussichtlich bis zu 10 Millionen Menschen leben. Diese prognostizierte Entwicklung erfordert einen gezielten Umgang mit unserem Wohn- und Lebensraum und dessen Planung. Darauf Bezug nehmend, widmen sich die Europäischen Denkmaltage 2020 dem Thema Baukultur und Zukunft unseres Siedlungsraums. Wie können wir unser historisches Bauinventar erhalten und gleichzeitig neue, qualitätsvolle Wohn- und Freiräume schaffen? Rund 275 Anlässe unterschiedlicher Art in der gesamten Schweiz beleuchten am 12. und 13. September das vorgegebene Thema auf anschauliche Weise.

Reichhaltiges Programm im Kanton Zug

Der Kanton Zug ist mit 11 Veranstaltungen im gesamtschweizerischen Programm der Denkmaltage vertreten. In Baar geht es auf Tour durch das alte Wasserreservoir der ehemaligen Spinnerei, es ist ein kaum bekanntes verborgenes Baudenkmal und war einst bedeutend für den Industriestandort Baar. In Cham steht eine Besichtigung der Grossbaustelle Schulhaus Röhrliberg an, und im Ziegelei-­Museum gibt es Workshops zu den Themen Architektur und Entwicklung sowie Nachhaltiges Bauen. In Menzingen öffnet das Schloss Schwandegg die Türen und erzählt seine Geschichte über den Wandel vom einstigen Kurhotel zum heutigen Generalhaus der Piusbrüder. In Menzingen wäre auch ein Besuch der Kuppel der Mutterhauskirche und des ehemaligen Theatersaals im Institut vorgesehen gewesen, dies ist jedoch abgesagt, wie das Denkmalamt mitteilt. In Neuheim warten der liebevoll renovierte «Orion», der älteste Bus Europas, und weitere historische Trouvaillen auf eine wissbegierige Besucherschaft. Und in Unterägeri steht der Fokus auf dem «Bommerhüttli», einem uralten Gebäude aus dem späten 17. Jahrhundert, welches umsichtig in ein Wohnhaus verwandelt wird.

Die Stadt Zug lockt mit einer Exkursion in die Kanti Zug, wo Bautechnik im pädagogischen Kontext erläutert wird. Und auch die Burg Zug ist wieder mit dabei. Hier werden die 26 Bauphasen der historischen Anlage im Zeitraffer vorgestellt. Im Kunsthaus in der unmittelbaren Nachbarschaft geht es um baulichen Erweiterungsbedarf innerhalb einer denkmalgeschützten Anlage unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Vorgaben. Viel weiter zurück in der Zeit ist das Thema Pfahlbauer angesiedelt. Im Museum für Urgeschichte(n) wird aufgezeigt, dass das Thema Weiterbauen und Siedlungsentwicklung schon unsere Vorfahren beschäftigt hat.

Mehrere Anlässe sind explizit auch für Kinder geeignet. Einige finden mehrmals statt, einige nur einmal. Die Details zu den einzelnen Veranstaltungen im Kanton Zug sind der ausführlichen Programmbroschüre (Seite 104 ff.) zu entnehmen. Die Broschüre ist zu finden unter www.hereinspaziert.ch. (Andreas Faessler)