Zwei Zuger Künstlerfreunde

Kunst & Baukultur

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In der Altstadthalle sind Malereien von Sepp von Rotz und ausgewählte Werke von Johnny Potthof zu sehen.

  • Eddie (links) und Karl Straub beim Aufhängen der Bilder. (Bild Matthias Jurt)
    Eddie (links) und Karl Straub beim Aufhängen der Bilder. (Bild Matthias Jurt)

Zug – In der Kunstszene sind Hans «Johnny» Potthof und Sepp von Rotz wohlbekannt. Dank der Initiative der Baarer Gebrüder Eddie und Karl Straub kommt es nun in der Altstadthalle zu einer erneuten Begegnung mit dem künstlerischen Schaffen der beiden Zuger Künstler. Im Eingangsbereich zeigt das Schwarz-Weiss-Foto den Menzinger Sepp von Rotz zusammen mit dem 2003 verstorbenen Johnny Potthof aus Zug.

Sepp von Rotz erinnert sich noch heute gerne daran, dass er eine Zeit mit Potthof zusammenarbeiten durfte. So habe sich damals eine Freundschaft mit Johnny und dessen zweiter Frau Martha entwickelt. Die Gebrüder Straub erfuhren davon zufällig im Frühling, als sie mit Sepp von Rotz zwecks Übernahme eines Bestands seiner Werke ins Gespräch kamen. «Da Sepp von Rotz in diesem Jahr mit 80 einen runden Geburtstag feiert, kam uns die Idee, ihm zu Ehren etwas zu machen – und eine besondere Ausstellung zu organisieren», sagte gestern Eddie Straub.

Auseinandersetzung mit sich selbst

Da der im Kunsthandel tätige Karl Straub auch Potthof persönlich gekannt hatte und nach dessen Ableben zusammen mit seinem Bruder einen Teil des Nachlasses übernahm, wollten sie mit dieser Ausstellung eine Hommage verbinden. Eddie Straub stellte aber klar: «Wir verkaufen hier nichts.»

So können die Besucher von heute bis Sonntag durch das Haus flanieren und die Malereien auf sich wirken lassen. In den beiden unteren Stockwerken sind die Bilder von Sepp von Rotz zu sehen, von den Anfängen bis in die neuere Zeit. Die in kräftigen Farben gemalten Bilder verdeutlichen dessen inneren Kampf, vor allem in den vielen, düsteren Selbstporträts. Und auch sein Ringen mit den verschiedenen Formen der künstlerischen Bildsprache, wobei er einen ganz eigenen Stil abseits der jeweiligen Trends entwickelt hat. Ein immer wiederkehrendes Motiv sind bei ihm die Hausformen als Sinnbild der Heimat und des Horts der Familie. Aber der Menzinger reagiert auch auf Ereignisse in der Umwelt, wie nach dem Tsunami. Eddie Straub sagt, er sei zuerst etwas verwirrt gewesen, als er die Malereien von Sepp von Rotz durchgesehen habe: «Im Gespräch mit ihm habe ich erkannt, dass die Werke verschiedene Lebens- und Schaffensphasen zeigen. Ich sehe darin Themen zudem wie Sehnsucht und Endlichkeit.» Sein Bruder ist besonders angetan vom Motiv mit dem Blick auf Menzingen, welches der Gemeinde gehört. «Leider gibt es von dieser Serie kein einziges Bild mehr.»

Kräftige Farben

Hans Potthoff, auch Johnny Potthoff (er hat in früheren Jahren das zweite f seines Namens gestrichen) war ein Schweizer Maler und Grafiker. Die Impressionisten und Frankreich inspirierten ihn immer wieder. Neben den Aquarellen malte er Landschaften und Alltagsszenen in Öl und Gouache. In Zug sind in der dritten Etage seine Motive von den weiten Stränden der Normandie und den Fischern mit ihren Booten zu sehen. Noch immer bezaubern die grosszügig gemalten Werke mit den kräftigen Farben. Im Mittelpunkt stehen eindrückliche Szenen aus der Natur – mit Meer und Himmel – und nur wenige Personen. Laut Karl Straub sind alle Werke von Potthof Leihgaben von der Firma Bindella. (Text von Monika Wegmann)

Hinweis
Die Ausstellung mit den Werken von Sepp von Rotz und Johnny Potthof läuft von heute, 1. Juli (Vernissage), 18–21 Uhr, bis Sonntag, 3. Juli, 10–21 Uhr, in der Altstadthalle Zug.