Objektkredit für Theilerhaus genehmigt

Kunst & Baukultur

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Das Zuger Kantonsparlament befürwortet den Kredit von rund 12,6 Millionen Franken zur Sanierung des historischen Gebäudes. Für das jahrelang leerstehende Gebäude geht es damit endlich voran.

  • So könnte das künftige Theilerhaus aussehen. (Visualisierung PD)
    So könnte das künftige Theilerhaus aussehen. (Visualisierung PD)

Zug – Umgeben von anderen historischen Bauten, steht das Theilerhaus in der Peripherie der Stadt Zug. Und lange stand es leer. Doch nun soll, nachdem es auch im Kantonsrat beraten wurde, endlich wieder Leben in das Haus kommen. Für rund 12,6 Millionen Franken wird der geschichtsträchtige Bau instand gesetzt. Künftig kommen das Verwaltungsgericht in den Obergeschossen und ein Gastrobereich im Erdgeschoss unter.

Im Kantonsrat war das Projekt unbestritten. Kritische Voten blieben grossmehrheitlich – aber nicht ganz – aus. Beat Iten (SP/Unterägeri), Präsident der Kommission Hochbau, erklärte in der Kantonsratsdebatte spürbar erfreut, dass es sich um «ein überzeugendes Projekt» handle, das dem historischen Areal gerecht werde.Er sagte stellvertretend für das Gremium: «Die Kommission zeigte sich glücklich darüber, dass nun nach jahrelanger Planung mit diversen Irrwegen Bewegung in dieses Areal kommt und dass heute aus Sicht der Kommission eine gelungene Gesamtplanung vorliegt.» Mit der geplanten Nutzung im Theilerhaus werde diesem denkmalgeschützten Gebäude eine repräsentative und würdige Funktion zugewiesen.

Planung im Austausch mit der Denkmalpflege

Der Denkmalschutz beeinflusste das Projekt. Die Planung des vorliegenden Projekts erfolgte in engem Austausch mit der kantonalen Denkmalpflege, wie dem Bericht des Regierungsrats zu entnehmen ist. Dabei waren der Erhalt der historischen Gebäudestruktur, der äusseren Erscheinung, der Innenausstattung der Direktionszimmer sowie die Restauration der historischen Fenster unter Berücksichtigung der heutigen Anforderungen von zentraler Bedeutung. Einig waren sich die kantonsrätlichen Parteien vor allem in einem Punkt: Das denkmalgeschützte Theilerhaus muss dringend saniert werden. Das wurde von verschiedenen Parteisprechern mehrere Male betont. Patrick Röösli (Stadt Zug/Mitte) führte aus, dass die Mitte den Eindruck habe, eine ernste Mitsprache durch den Kantonsrat beziehungsweise durch seine Hochbaukommission würde vom Regierungsrat nicht gerne gehört. Trotzdem sehe man die Qualität des Projekts und sei für Eintreten und Annahme der Vorlage. Dass das Gebäude aufgrund seines Status als denkmalgeschütztes Objekt nicht gut maximal energetisch modernisiert werden kann, wurde von verschiedenen Votanten und so auch von Reto Vogel (GLP/Risch) ausgeführt. Für die GLP relativierte Vogel jedoch, man könne das verstehen.

Anders beurteilte die FDP die Energieversorgung, Sprecher Mario Reinschmidt (Steinhausen) nannte das Konzept mit Energiequellen aus Eisspeicher und Erdsondenfeld als «sehr fortschrittlich». Baudirektor Florian Weber betonte, dass mit der Sanierung ein wichtiger Meilenstein der regierungsrätlichen Gesamtstrategie erreicht werde. Eine besondere Herausforderung sei, in der Projektentwicklung den Erwartungen der verschiedenen Anspruchsgruppen gerecht zu werden.

Ursprünglich kulturelle Nutzung vorgesehen

Das Geschäft wird noch in einer zweiten Lesung beraten werden. Läuft jedoch alles nach Plan, wird laut regierungsrätlichem Bericht noch dieses Jahr mit dem Bau begonnen. 2025 soll das Gebäude bezugsbereit sein.

Das Theilerhaus hat eine lange Vorgeschichte. Denn ursprünglich war angedacht, das Gebäude kulturellen Zwecken zuzuführen. 2015 wurde dafür ein Konzept vorgelegt, welches allerdings aus finanziellen Gründen und nach erfolglosen Abklärungen mit der Stadt Zug wieder verworfen wurde. 2018 wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie festgestellt, dass sich das Theilerhaus für die Nutzung durch das Verwaltungsgericht eignen würde. Darauf legte man sich letztlich fest. (Text von Vanessa Leutenegger)