Sie leben und zelebrieren ihre Songs

Musik

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21 junge, talentierte Sängerinnen und Sänger stellten im Kulturprovisorium ihr bereits grosses Können unter Beweis.

  • Die erst 14-jährige Malin Zürcher singt das selbst geschriebene Stück «Take Me Somewhere». (Bild Stefan Kaiser)
    Die erst 14-jährige Malin Zürcher singt das selbst geschriebene Stück «Take Me Somewhere». (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Der Verein «Junge Talente – das Showcase» bot in den vergangenen Jahren jungen Gesangstalenten die Möglichkeit, ihr Können an der Zuger Herbstmesse zu präsentieren. Markus Güdel, der mit Roger von der Crone die Projektleitung teilt, erklärt: «Die Coronapandemie erschütterte die Kulturszene. Unser Antrieb, Kulturschaffende nicht sich selbst zu überlassen, sondern ihnen eine sichere Aufführungsplattform zu bieten, lohnte sich. Da die diesjährige Zuger Herbstmesse infolge der Pandemie schon früh abgesagt wurde, fanden wir im Kulturprovisorium in der Curlinghalle in Zug eine geeignete Stätte.»

Vor Publikum und über Streaming konnten am Samstagabend 21 junge Gesangstalente ihr Können unter Beweis stellen. Sie taten das hervorragend. Angestachelt von der Moderatorin Sarah Bischof, die es mit geschickt gestellten Fragen verstand, allfälliges Lampenfieber zu verdrängen, lieferten die jungen Sängerinnen und Sänger im Alter von 13 bis 25 Jahren durchs Band verblüffend reife Auftritte ab. Als Sarah Bischof die als erste Sängerin auftretende Julie Répérant fragte, ob sie nervös sei, weil sie das Programm eröffnen müsse, antwortete diese lachend: «Nein, nein – ich finde es gut, als Erste auftreten zu müssen. Dann hat man es schon früh hinter sich. Ich freue mich einfach, nach rund zwei Jahren wieder einmal auf der Bühne stehen zu dürfen.» Julie Répérant legte einen Traumstart hin, der die nachfolgenden Sängerinnen und Sänger sichtlich zu hervorragenden Leistungen motivierte. So auch die erst 14-jährige Malin Zürcher, die mit ihrem selbst geschriebenen Song «Take Me Somewhere» überraschte, oder Sandro Niederberger, der das Mundartlied «Vor allem han i Angscht» von To Athena derart gefühlvoll interpretierte, dass es wohl einigen Zuhörerinnen und Zuhörern kalt den Rücken hinunterlief. Bianca Ochsner überzeugte mit dem Song «Schön genug» von Lina Maly. Wie mehrere der jungen Gesangstalente liess Bianca Ochsner durchblicken, dass ihr die Stückwahl – aus welchem Grund auch immer – besonders am Herzen liegt. Das führte dazu, dass die Lieder mit viel Gefühl richtiggehend zelebriert wurden.

Bühnenreife Performance

Besonderen Anklang bei den rund 50 im Kulturprovisorium anwesenden Personen fand der Auftritt von Denilson dos Santos und Marisa Urfer, die mit «This World Will Remember Us» von Bonnie & Clyde eine bühnenreife Performance als Gangsterpärchen aufs Parkett zauberten. Alle aus Platzgründen nicht namentlich erwähnten Sängerinnen vermochten mit ihren Auftritten zu überzeugen. Sie sind weit mehr als junge Talente – sie sind bereits wahre Könner. Genauso wie die Band mit Christian Winiker (Gitarre), Hannes Bürgi (Keys), Jean Steiner (Drums) und Andi Schnellmann (Lead), der auch für die künstlerische Leitung zuständig war. (Martin Mühlebach)