Kleine Akrobaten schweben durch die Lüfte

Theater & Tanz

,

Der Kinder- und Jugendzirkus Grissini hat gestern sein neues Programm gezeigt. Nicht nur das Publikum war von den Nummern begeistert.

  • Die Nummern wurden von den Kindern selbst einstudiert. (Bild Stefan Kaiser)
    Die Nummern wurden von den Kindern selbst einstudiert. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Zirkusmusik ertönte gestern in Zug am See beim Siehbachsaal, ebenfalls roch es verdächtig nach Popcorn, und hier und da sah man einen Clown vorbeihuschen. Grund dafür war, dass der Zuger Kinder- und Jugendzirkus Grissini zur Vorstellung in seinem Zirkuszelt einlud. Die jungen Artisten im Alter zwischen 6 und 14 Jahren präsentierten - in der ersten der insgesamt vier Aufführungen - stolz ihre mühevoll und kreative, selbst gestaltete Show.

Seit Januar wurde voller Enthusiasmus wöchentlich für diese vier Auftritte geprobt. Zuerst konnten sich die Kinder einen Einblick in alle im Zirkus Grissini zur Verfügung stehenden Zirkusdisziplinen, wie Clown- und Akrobatik-Nummern, Einrad- und Kunstradfahren oder Jonglieren, verschaffen. Später mussten sie sich dann für einige Disziplinen, in denen sie gut waren oder die einfach sonst Spass machten, entscheiden. Anschliessend wurde in kleineren Gruppen Nummern vorbereitet, die sie sich erst kurz vor Schluss nochmals gegenseitig vorzeigten, um so noch Verbesserungsvorschläge einzuholen. Die Kinder hatten dabei wenige Vorgaben und Regeln und konnten so ihre Ideen und ihre Kreativität stark mit in die Show einfliessen lassen. Dadurch entstanden witzige Clownnummern, beeindruckende Akrobatikszenen in halsbrecherischer Höhe sowie Jongliernummern mit Ringen, Bällen, Tüchern und sogar brennenden Objekten. Dieses Spektakel lockte viele gespannte Zuschauer an. Und so war das Zirkuszelt, trotz der grossen Hitze, randvoll mit stolzen Mamis, Papis, Grosseltern, Freunden oder sonstigen Zirkusbegeisterten.

Früh übt sich

In die Zirkusschule des Zirkus Grissini können Kinder bereits ab einem Alter von drei Jahren eintreten, brauchen in diesem Alter jedoch noch eine Begleitperson an ihrer Seite. Geprobt wird im Schulhaus Herti, und Ziel ist es, dass die Kinder sich schon ganz jung spielerisch mit den gauklerischen und artistischen Bewegungskünsten auseinandersetzen und ihre sprachlichen und körperliche Ausdrucksformen weiterentwickeln können.

Unterstützung von Freiwilligen

Ausserdem bietet der Zirkus viel Raum für Fantasie und Kreativität, hilft den Kindern bei der Entwicklung eines starken Durchhaltevermögens und bildet eine Plattform, um Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu fassen, persönliche Grenzen zu überschreiten und dabei ein positives Selbstbild zu entwickeln. In den Zirkusgruppen werde, so heisst es seitens der Organisatoren, vor allem auf die Berücksichtigung der Werte Humor, Vertrauen, Fairness, gegenseitige Wertschätzung und gesunder Ehrgeiz geachtet.

Der Zirkus erfreut sich einer grossen Unterstützung seitens der Eltern der jüngeren Artisten. Die Mütter und Väter helfen tatkräftig in allen möglichen Bereichen mit, sei es bei der Verpflegung, beim Aufbau des Zirkuszeltes oder beim Nähen der Kostüme. Sieht man das Endresultat dieser Arbeit und vor allem die glücklichen und stolzen Gesichter der Kinder, kommt man zu dem Schluss, dass sich diese Arbeit sicherlich lohnt.

Nach der ersten Aufführung ging es, nach einer kurzen Pause, gleich weiter mit der zweiten Vorstellung. Heute Samstag werden die jungen Artisten ebenfalls noch zweimal ihr Programm zum Besten geben. Danach machen sie dann wohl erst mal eine kleine Pause, bevor es dann schon bald wieder mit den Proben für das nächste Jahr losgeht. (Julia Truttmann)