«Live in Cham» zelebriert den allerletzten Akt

Musik

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Am Samstag ist mit dem Konzert des Briten Aynsley Lister die Konzertserie «Live in Cham» nach 14 Jahren zu Ende gegangen. Auch dank dem Bluesrocker aus Leicester war das Ende auf der ganzen Linie ein Höhepunkt.

  • Verabschieden sich nach 14 Jahren von ihrem Publikum: «Live in Cham»-Macher Polo Fischer, Markus Stoller, Christoph Walker und Martin Kaufmann (von links). (Bild Charly Keiser)
    Verabschieden sich nach 14 Jahren von ihrem Publikum: «Live in Cham»-Macher Polo Fischer, Markus Stoller, Christoph Walker und Martin Kaufmann (von links). (Bild Charly Keiser)

Cham – Wenn etwas endet, gibt es Platz für Neues. Darum ist vor 14 Jahren «Live in Cham» entstanden. Denn nach dem Aus mehrerer Musiklokalitäten in der Region haben Polo Fischer, Markus Stoller, Christoph Walker und Martin Kaufmann zusammen mit weiterEn Kollegen die Initiative ergriffen und das Format «Live in Cham» gestartet. Am Samstag haben die vier für Neues Platz gemacht, wie Kaufmann die Derniere der Konzertserie zusammenfasst.

Der Abend im «Kreuz»-Saal in Cham begann um 19 Uhr mit dem Member- und Sponsoren­apéro. Diese seien für den Erfolg von «Live in Cham» unabdingbar gewesen, erklärt Walker. «Denn nur dank deren grosser Unterstützung war es uns möglich, jährlich hochstehende Musik Acts nach Cham zu bringen.» Wie gegenseitig die «Liebe» ist, zeigte sich nach dem Konzert. Mark Grüring hatte nämlich von Philipp Sidler die Aufgabe gefasst, eine Laudatio für die «Live in Cham»-Macher zu halten, nach der die Frauen der beiden eine Torte auf die Bühne brachten, um den Abschied zu versüssen. Trotz vieler melancholischen Dankesworten war ein letztes Mal Party angesagt.

Seit Tagen ausverkauft

Kurz nach 21 Uhr trat Aynsley Lister mit seinen drei Musikkollegen auf die Bühne des «Kreuz»-Saals, der sich in der Zwischenzeit bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Das Konzert war bekanntlich seit Tagen ausverkauft. «Beim letzten Konzert wollte ich natürlich nicht fehlen», sagte eine Mittfünfzigerin stellvertretend für zahlreiche Fans, die den letzten Act noch einmal so richtig genossen. Listers unglaublich virtuoses Gitarrenspiel begeisterte sofort. Dieser verschmähte seine alten Songs und trug mit einem gewissen Hang zu langsameren Stücken zur melancholischen Stimmung bei, die im Publikum spürbar war.

Atemberaubende Gitarrenduelle

Die Band spielte zwei Sets. Beim zweiten gesellte sich der Adligenswiler Dominic Hirschi hinzu, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Dominic Schoemaker. Der Luzerner feierte damit einen besonderen 25. Geburtstag: Vor dem Konzert sangen die Fans «Happy Birthday», und während des Gigs lieferte er sich zahlreiche atemberaubende Gitarrenduelle mit Lister. Der Meister und sein Lehrling begeisterten die Konzertbesucher. Zu zwei Zugaben klatschten die Fans die fünf Blueser zurück auf die Bühne.

Doch dann war Schluss. Schluss mit Lister und «Live in Cham», einem der wenigen, wenn nicht das einzige Format, das nicht primär vom Geld der öffentlichen Hand genährt wurde. (Charly Keiser)