Hochkarätige Konzerte bereichern das Ägerer Kulturjahr

Musik

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«Aegeri Concerts» geht in die zweite Saison. Das neue Klassikformat in der Ägerihalle will sich zum grenzübergreifenden Aushängeschild des Ägeritals mausern. Das stösst auch bei der Gemeinde auf Wohlwollen.

  • Der ukrainische Pianist Andriy Dragan. (Bild PD)
    Der ukrainische Pianist Andriy Dragan. (Bild PD)

Unterägeri – Hochstehende Kammermusik mit dem Klavier als Hauptinstrument – das ist das Grundkonzept von «Aegeri Concerts». Das fünfteilige Kulturformat ist im vergangenen Jahr zum ersten Mal über die Bühne gegangen. Diese Bühne hat die Veranstalterin Sabina Keresztes von der gleichnamigen Agentur in Baar mit der Ägerihalle gefunden. Damit hat sie Protagonistinnen und Protagonisten mit Rang und Namen ins Ägerital gebracht und beim Publikum für viele Momente der Ergriffenheit gesorgt.

Jetzt geht es sprichwörtlich weiter im Takt: «Aegeri Conerts» ist auf bestem Wege zum etablierten Format, das einerseits das Kulturprofil des Zuger Hochtals weiter prägt und andererseits grenzübergreifend als Anlaufpunkt für Liebhaberinnen und Liebhaber hochstehender Klassik werden soll. Diese jedoch soll betont ohne Allüren oder elitären Dünkel einhergehen. So haben die Konzerte auch bewusst eine «geniessbare» Länge, dauern kaum mehr als eine Stunde.

«Aegeri Concerts» richtet sich damit an die gesamte Publikumsbandbreite und lädt ein, die Schönheit und den Genuss von Kammermusik und all ihre Facetten für sich zu entdecken. «Musik ist eine Weltsprache, etwas Substanzielles und trägt viel zum psychischen wie auch physischen Wohlbefinden bei», merkt Sabina Keresztes dazu an. «Aegeri Conerts» will zudem vielversprechenden Nachwuchstalenten eine Plattform sein, welche sich auf dem schwierigen, hart umkämpften Musikmarkt behaupten müssen.

Populäres und spannende Trouvaillen

Die Quintessenz bleibt: einem interessierten, bunten Publikum auserwählte Musik auf hohem Niveau bieten. Auch dieses Jahr werden dies Klavierabende, ein Liederabend und ein Duoabend mit wechselnden Instrumenten sein – mit bekannten Werken der Populärklassik wie auch mit unbekannten, überraschenden Musikperlen. Bei der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler legt Sabina Keresztes Wert auf charismatische Persönlichkeiten. «Sie alle haben mich mit ihrer individuellen Aussagekraft überzeugt», sagt sie dazu. Schon vergangenes Jahr stand fest, dass auch die Saison 2023 mit dem Starpianisten Rudolf Buchbinder und einem ausgewählten Beethoven-Programm starten wird. Bereits sein Ägeri-Debüt im Juni 2022 war ein voller Erfolg.

Weiter darf man sich auf einen romantischen Liederabend mit der Altistin Ingeborg Danz und dem Pianisten Michael Gees freuen. Mit Esther Abrami an der Violine und Rose McLachlan am Klavier präsentiert schliesslich ein eingespieltes Frauenduo ein Bouquet mit Komponistinnen der Musikgeschichte als Schwerpunkt.

Danach wird die Pianistin Claire Huangci ein Rachmaninow- und Chopin-Rezital geben, ehe die zweite Saison der «Aegeri Concerts» mit einem Klavierabend mit Werken ukrainischer Komponisten verklingt. An der Tastatur sitzt Andriy Dragan, eine talentierter ukrainischer Pianovirtuose.

Die Ägerihalle als idealer Austragungsort

Sabina Keresztes ist nach wie vor überzeugt, mit der Ägerihalle den idealen Durchführungsort für ihre Konzertreihe gefunden zu haben. Das Haus biete die nötige Technik und erfülle den Zweck vollumfänglich, «denn nicht der Austragungsort steht im Mittelpunkt, sondern einzig die Musik», so die Veranstalterin. So ist dann auch die gesellschaftliche Komponente ein wichtiger Aspekt der Konzertreihe: Mit Apéro und Künstlergesprächen im Anschluss an die Vorführung wird die Atmosphäre ungezwungen, gemütlich, ja familiär.

Neu bei «Aegeri Concerts» ist auch ein Fokus auf Kulturvermittlung: Jungtalente aus der Region erhalten die Möglichkeit zu einem kleinen Auftritt vor einem der Hauptkonzerte. Und Esther Abrami wird am Tag nach ihrem Auftritt an der Musikschule Unterägeri einen Workshop anbieten. Sie versteht es, ein junges Publikum davon zu überzeugen, dass Klassik alles andere als verstaubt ist.

Sabina Keresztes sieht «Aegeri Concerts» in Zukunft als langfristig im Ägerital verankertes Format, mit dem sich zum einen die einheimische Bevölkerung identifizieren soll und das zum anderen überregional von sich reden macht. Fridolin Bossard, Unterägerer Gemeindepräsident und Vizepräsident Kommission Kultur Ägeri, bezeichnet die Konzertreihe gar als «Glücksfall» für seine Gemeinde. «Es ist ein kulturelles Aushängeschild für unser Dorf, für das ganze Tal. Und das unterstützen wir gerne.» Diesem schliesst sich auch Jessica Stähli an, welche für die Vermarktung der Ägerihalle verantwortlich zeichnet. (Text von Andreas Faessler)

Hinweis

«Aegeri Concerts» 2023 startet am 20. Juni mit dem Eröffnungskonzert von Rudolf Buchbinder. Der Vorverkauf ist bereits im Gange. Das ganze Programm und Ticketreservationen unter www.aegericoncerts.ch