Gitarrenriffs und heitere Klänge

Musik

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12 Bars luden in der Zuger Altstadt anlässlich des alljährlichen Primavera Festivals zu kostenloser Livemusik ein.

  • Primavera Festival 2023 Stadt Zug: Im Bild Troubadour Akim im Felsenkeller. (Bild Maria Schmid)
    Primavera Festival 2023 Stadt Zug: Im Bild Troubadour Akim im Felsenkeller. (Bild Maria Schmid)
Zug – Im Jahr 2017 fand die erfolgreiche Premiere des Primavera Festivals statt – einen Abend lang können Zugerinnen und Zuger seither jährlich in diversen Bars in der Altstadt gleichzeitig lokaler Livemusik frönen. Bei der diesjährigen Ausgabe des Anlasses am Freitagabend präsentierte sich Petrus nicht gerade in frühlingshafter Stimmung – als die ersten Klänge Livemusik um 18 Uhr zu ertönen begannen, prasselte es stark vom Himmel. Gerade deswegen wirkten die 12 teilnehmenden Gaststätten mit ihrem umfassenden Gastro- und Musikangebot wohl aber umso einladender. Wo man am Freitagabend einkehren wollte, war keine einfache Entscheidung – für jeden Geschmack fand sich jedoch die passende Musik. In der Bar du Boeuf trat mit den Pissnelken die wohl älteste Boyband Zugs auf, in der Fischerstube rockte die national bekannten Gruppe Wake, die Im Hof Bar hatte sich die Band fort9dot6 ins Boot geholt, welche Pop-Rock-Country-Coversongs darbot, und wer spätabends noch nicht genug hatte, konnte beim DJ-Set im «Why Not» den Abend ausklingen lassen.

Stimmung und verbindender Charakter
Die verschiedenen Liveauftritte einte der soziale Aspekt – die Stimmung war überall ausgelassen, das Publikum tauschte sich aus und die Musik verströmte neben dem kulinarischen Genuss verbindenden Charakter. Beim «Felsenkeller» am Kolinplatz konnte man ab 18 Uhr schon von weitem coole Gitarrenriffs mit Mundharmonika und eindringlichem Gesang hören. Den Troubadour Akim, der schon mehrmals an vergangenen Primavera-Austragungen in Zug aufgetreten ist, kennt man in der lokalen Musikszene. Vor dem «Felsenkeller »stand ein Zelt, in dem dicht gedrängt bei geselliger Stimmung Würste und Getränke serviert wurden, was zur leidenschaftlichen Musik hervorragend passte. Im «Platzhirsch» trat die etablierte Coverband 2nd Helping aus dem Sihltal auf, die von den Organisatoren als «würzige Mischung aus Rock und Pop» beschrieben wird. Das gedimmte Licht verströmte eine einladende Stimmung zum Verweilen. Passend zum Wetter stimmte die Band den eingängigen Refrain des Songs «Ironic »von Alanis Morissette an: «It’s like Rain on your Wedding Day». Gemeinsam mit seinem Bruder Peter organisierte Lorenz Ammann die diesjährige Ausgabe des Primavera Festivals und zog ein positives Fazit: «Seit der ersten Austragung waren die teilnehmenden Bars überwiegend gefüllt, was sehr erfreulich ist.

Gewinn macht das Festival nicht
Bereits im ersten Austragungsjahr war die Philosophie, musikbegeisterte Zugerinnen und Zuger in die Altstadt zu locken, was uns jedes Jahr aufs Neue gelingt. Bei schönem Wetter konnten wir in früheren Jahren sogar bereits am Nachmittag mit der Musik beginnen und das Event im Freien einläuten.» Werben würde man für das Festival vor allem mit Plakaten, Programmheften und im Social-Media-Bereich führte Ammann aus: «Das Event wirft für das Organisationsteam aber keinen finanziellen Gewinn ab, da die Eintritte überall kostenlos sind.» Ammann hat bereits eine Idee für die nächsten Austragungen: «Es wäre möglich, die verschiedenen Konzerte mit einer Zeitverschiebung zu organisieren, sodass die Gäste eine Tour durch die Lokale in der Altstadt machen könnten. Dies wäre platzmässig aber herausfordernd.» Während im Hintergrund warmer Gitarrensound von Count Vlad das Bistro zum Pfauen durchdringt, meinte Lorenz Ammann abschliessend mit einem Zwinkern, dass das Event auf jeden Fall noch Potenzial und Wachstumsmöglichkeiten habe. (Text von Nils Rogenmoser)