Ägeritaler Chorserenade mit Gewitterdramatik

Musik

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Am 9. Juni fand die vierte Ägeritaler Chorserenade statt.

Unterägeri – Im malerischen Birkenwäldli, umgeben von See und Bergen, präsentieren sich jeweils Chöre aus dem Ägerital sowie ein Gastchor aus einer anderen Zuger Gemeinde. In verschiedenen Stilen und Sprachen besingt man den Sommer. Wehmütig und ausgelassen, poppig und volkstümlich, auf Englisch und Schwiizertüütsch oder in gar exotischeren Idiomen.

Auch diesmal verlieh der Mix der teilnehmenden Chöre dem Anlass seinen besonderen Reiz. Aus Baar zu Gast war der Chor «vocal emotions», welcher den Abend stimmig mit «Here comes the Sun» von den Beatles eröffnete. Es folgte «The Summer of 69» von Bryan Adams, begleitet von Martin Nef an der Gitarre. Und damit war man mitten im Thema.

Aus dem Ägerital zeigten sich so unterschiedliche Chöre, wie sie sonst nirgends gemeinsam auftreten. Das Jodelchörli Ägeri Hell trat in einer Vierer-Formation auf und berührte das Publikum mit seinem innigen Gesang. Mit dem Liebeslied «Bellezza, mia cara» besang der Chor Peter und Paul aus Oberägeri das Dolce far niente. Dann erklangen, passend zu einer Serenade, das Lied «Abend wird es wieder» und weitere.

Es folgte Klang Mittenägeri mit einem spirituellen Gesang aus Burkina Faso. Mit Balus Ode an die Gemütlichkeit ging es heiter und leicht weiter. Die Formation Young Voices setzte mit dem «Je veux» von Zaz einen besonderen Akzent und versetzte das Publikum mit den Soloeinlagen von Cydney Hartwell und Valentino Reimann in Erstaunen. Aus ihren Reihen kam auch unsere charmante Moderatorin Fabia Budnick. Und schliesslich glitzerten die jungen Sterne vom Stärnechor der Musikschule Unterägeri. Unter anderem führten die fünfzig Kinder im Alter zwischen fünf und dreizehn Jahren das afrikanische Regen-Lied «Makumanaa» auf. Dazu braucht es natürlich Gummistiefel.

Nach dem individuellen Auftritt der einzelnen Chöre stand das grosse Finale mit allen Sängern als Gesamtchor auf dem Programm. Doch vorher sollte es zu einer dramatischen Wende kommen. Angekündigt durch rasch aufziehende, düstere Wolken, brach plötzlich ein heftiges Gewitter los. Publikum und Sänger flüchteten hastig unter die Dachvorsprünge. Mit einem Mal horchte man auf und erblickte unter tropfenden Regenschirmen Ägeri Hell, deren ruhiger Jodel den Geist in der Hektik wieder sammelte. Darauf gab Isabel Koch-Schmid das Zeichen und alle 130 Sänger legten los. Zuerst unisono und afrikanisch, dann mit mehrstimmigen Liedern.

Für Klang Mittenägeri: Dagmar Sutter und Corina Hollenstein