Lieber Sursee als New York

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Die Zugerin Eveline Suter wanderte mit 27 in die USA aus. Fürs Familienglück kehrte sie nun in die Schweiz zurück.

  • Die Familie am Strand in Duxbury, Massachusetts: Eveline Suter, Danny Stillman und ihr Sohn Findley. (Bild PD)
    Die Familie am Strand in Duxbury, Massachusetts: Eveline Suter, Danny Stillman und ihr Sohn Findley. (Bild PD)

Zug – Strandurlaub in Italien, Surfen auf Hawaii oder ein Städtetrip nach New York? Davon träumen viele. Doch was, wenn ein fremdes Land für mehr als bloss zwei ­Wochen zum Zuhause wird? Die SRF-Serie «Hin und weg» erzählt Liebesgeschichten aus aller Welt. Moderatorin Mona Vetsch besucht Schweizerinnen und Schweizer, die ausserhalb der Landesgrenze ihre Liebe gefunden haben. Mit dabei ist in diesem Jahr die Zugerin Eveline Suter, die ihre grosse Liebe in New York fand. Seit letztem Sommer ist die Schweizer Schauspielerin mit dem amerikanischen Filmproduzenten Danny Stillman verheiratet. Die Eltern des anderthalbjährigen Findley nahmen ihrer Liebe wegen schon einiges auf sich.

Suter lernte ihren Mann 2010 an einem Filmset kennen. «Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut, nach dem Dreh hatten wir dann aber jahrelang keinen Kontakt mehr. Erst einige Zeit später, nachdem wir beide durch eine Scheidung gegangen waren, nahmen wir über E-Mail wieder Kontakt auf», berichtet Suter. Rund sieben Jahre später, als sie Stillman wegen eines Empfehlungsschreibens kontaktierte, sahen sie sich wieder. «Er sagte mir, er käme nach New York, um seine Mutter zu besuchen, und es stellte sich heraus, dass diese nur wenige Häuserblocks entfernt von mir wohnte», erzählt Suter. «Einige Zeit später zog er zu mir in meine winzige Wohnung in New York City, die ich liebevoll Shoebox nannte. Das war ein echter Liebesbeweis.»

Mit 27 Jahren nach New York City

Damals hatte Eveline Suter ihren heutigen Ehemann Danny Stillman schon zweimal über mehrere Wochen in Cape Town besucht, als er dort arbeitete. Stillman war für sie ebenfalls schon für einige Monate in die Schweiz gekommen, als Suter ein Theater-Engagement hatte. Zu der Zeit war Eveline Suter bereits seit einiger Zeit immer wieder über längere Zeit in New York zu Hause. Mit 27 Jahren erhielt die Zugerin ein Stipendium, das sie in die Grossstadt führte. Erst die Auswirkungen der Coronapandemie im letzten Jahr bewogen die 41-Jährige dazu, ihre neue Heimat wieder zu verlassen. «Wir wohnten in New York in einem schönen Familienviertel, wo ich mich immer wohlgefühlt habe», erzählt Suter. «Doch wegen des Lockdowns verschlechterte sich die Situation drastisch.»

Vom Big Apple zurück in die Schweiz

Die Schauspielerin erlebte neben den strengen Coronamassnahmen vermehrt Gewaltausbrüche, viele Nachbarn aus dem Viertel zogen in ihre Zweitwohnungen ausserhalb der Stadt. «Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr sicher», berichtet Suter. «Der Spruch ‹New York or nowhere› stimmte für mich, bis ich ein Baby hatte.» Im August letzten Jahres entschied sich die Familie dann dazu, zurück in die Schweiz zu ziehen, nach Sursee. Zu diesem Zeitpunkt meldete sich das SRF mit der Anfrage für die Serie «Hin und weg». Der erste Besuch des Fernsehteams in der neuen Wohnung war für die Familie nicht ganz einfach. «Wir waren selbst noch nicht wirklich zu Hause, die Wände waren leer und es standen Umzugskartons rum. Normalerweise würde ich zu dem Zeitpunkt noch nicht offiziell jemanden von der Presse oder dem Fernsehen nach Hause einladen.»

Eine Doku zu drehen, war für Eveline Suter ausserdem Neuland. «Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man plötzlich vor der Kamera steht, ohne in eine Rolle zu schlüpfen», erzählt sie. Dafür hätte sie eine ­gewisse Grenze überschreiten müssen. «Man lädt ja sozusagen nicht nur das Fernsehteam, sondern die ganze Schweiz in sein eigenes Wohn- oder Esszimmer ein.» Dennoch bereut die Zugerin ihre Entscheidung rück­blickend nicht. Für die Familie seien die Aufnahmen, die in der Staffel zu sehen sind, ein schönes Zeitzeugnis. «Und es hat uns allen inklusive Danny und Findley wirklich viel Spass gemacht.» Auch Eveline Suter selbst muss sich allerdings noch bis zur Erstausstrahlung gedulden. «Wir haben keine Ahnung, welches Filmmaterial schlussendlich ­verwendet wurde», erzählt sie schmunzelnd. «Uns erwartet eine komplette Überraschung.» Das mache sie schon etwas nervös, ändern könne man aber ja sowieso nichts mehr. «Ich freue mich, wenn es den Zuschauern gefällt, und bin gespannt auf die Reaktionen», meint Suter abschliessend. «Auf jeden Fall werde ich meinem Grossi Bescheid geben.» (Sina Engl)

Hinweis
Die neue Staffel «Hin und weg» ist ab dem 14. Mai jeweils freitags um 21 Uhr auf SRF1 zu sehen.