Erfolg für Zuger Musikerin

Musik

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Pianistin Judith Wegmann wird für Feldman-Einspielung gewürdigt.

Zug – Die Zeitschrift Jazz Podium aus dem deutschen Bernried am Starnbergersee hat die neueste CD der Schweizer Pianistin Judith Wegmann (Zug/Biel) mit der Einspielung von «Morton Feldmans Traidic Memories» in diesem November zur Platte des Monats gekürt. Erschienen ist die CD im August bei HatHut ezz-thetics aus Basel, wo auch schon früher ihre CDs «Le Souffle du temps I und II» produziert wurden.

Ausführlich würdigt der österreichische Musikwissenschaftler Wolfgang Gratzer im Jazz Podium die Einspielung dieses Werkes vom New Yorker Morton Feldman aus dem Jahre 1981, bei dem die Relationen der Zeit verschwinden und eine neue Wahrnehmung von Klang möglich wird. Werner X. Uehlingers Label sei zu verdanken, dass er sich immer wieder für Feldmans Werke engagiert, also für «komponierte Klassiker der letzten sieben Jahrzehnte».

«Sensibler, dosierter Anschlag»

Auch Judith Wegmann neige zur Gratwanderung, so Gratzer. Nach Studien von Jazz und klassischer Musik eröffnete die musikalische Performance ihr Wege abseits routinierter Konzertgänge. Anders als Feldman, der an Steinway-Flügeln gewohnt war, habe die Schweizerin einen im Klang weicheren Bösendorfer Flügel benutzt. «Diese Einspielung lässt hinhören und – mehr und mehr – staunen, werden doch mit sensiblem, hochkonzentriert dosiertem Anschlag und stetem Tempo jene Klangmuster modelliert, die Feldmans visuelle Leidenschaft spiegeln», schreibt Gratzer. Unter anderem lobt er Wegmanns «nuanciertes, nie zur Ungenauigkeit tendierendes Klavierspiel».

Die 30 Jahre alte Aufnahme durch den Widmungsträger Roger Woodard (Elcetero) nehme sich dagegen geradezu verschwommen aus. Zuletzt betont Gratzer: Judith Wegmanns Einspielung dürfe als ein Fund bezeichnet werden, und er schloss mit den Worten: «Die geschärften Sinne danken.» (red)