Ein frohes Wiedersehen

Brauchtum & Geschichte

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Die diesjährigen 1.-August-Feierlichkeiten in Neuheim stiessen bei Jung und Alt auf grosses Interesse.

Neuheim – «Lange nicht mehr gesehen.» Das war wohl der meist geäusserte Satz an den diesjährigen Feierlichkeiten rund um den 1. August auf dem Josefsgütsch in Neuheim. Die Wiedersehensfreude, die gerne auch gebührend gefeiert wird, war dann bestimmt auch ein Faktor für die rundum gelungene Feier. Aber nicht nur.

Für die Organisatoren begannen die Arbeiten wie gewohnt schon lange vor den Festivitäten. Zuerst im gemütlichen Vereinslokal beim Planen und später, und nachdem klar war, dass ein nahegelegenes Triticalefeld bis dahin abgeerntet sein wird, in der feuchten, drückenden Hitze im Wald und auf dem von Hugo Steiner zur Verfügung gestellten Feld. Dass die Mitglieder dermassen ins Schwitzen kamen, lag sehr wohl am Wetter, jedoch auch an der grossen Menge an Holz, welche in diesem Jahr für das Höhenfeuer zusammengetragen wurde. Und das wiederum lag am grossen Waldstück von Christof Strickler, welches in diesem Jahr für das Feuer durchforstet werden durfte. Der Aufwand wurde gerne in Kauf genommen, da nach dem bis dahin perfekten Sommer schon früh klar war, dass nicht mit einem staatlichen Feuerverbot gerechnet werden muss – zur allgemeinen Überraschung wurde es dann zwar trotzdem noch kurz ein Thema.

Für freie Schweizer, die zu Ehren ihres Bundes ein Fest organisieren, braucht es aber auch nicht immer staatliche Anordnungen, um pflichtbewusst zu handeln. So wurde ein vom Werkhof und der Feuerwehr verdankenswerterweise neu zusammengestellter Löschanhänger mit einem Tank, einer Pumpe und tragbaren Kübelspritzen bereitgestellt. Erwartungsgemäss kam das Equipment aber nur zu Testzwecken und zur Freude der Kinder zum Einsatz.

Bis spät in die Nacht hinein grilliert und gefeiert

Als die Vorfeier am späten Nachmittag des 31. Juli eröffnet wurde, erreichte das sommerliche Zwischenhoch – heutzutage auch Hitzewelle genannt – gerade seinen Höhepunkt. So befanden sich viele Neuheimer noch zu Hause im Schatten oder an nahegelegenen, kühlen Wasserstellen. Mit den ersten lauen Abendwinden traten dann länger je mehr Besucher den Anstieg zum Festgelände an und heizten dort die Stimmung an. Mit den sinkenden Temperaturen kam auch der Appetit und so wurde bis spät in die Nacht hinein grilliert; und noch etwas länger gefeiert.

Am folgenden Tag, dem 1. August, trafen die Gäste wieder vermehrt gegen Abend ein. Diesmal jedoch nicht wegen der Hitze – es war und blieb angenehm warm –, sondern wegen herummäandernden Gewitterzellen, welche dann aber wie gewohnt südlich und nördlich an Neuheim vorbeizogen, beziehungsweise dieses nur kurz streiften. Die vorbereiteten Blachen für das Höhenfeuer und die Grillstelle konnten so ungenutzt wieder eingepackt werden.

Pünktlich zum Auftritt des Schwyzerörgeli-Duos Lars Rohrer und Thomas Reichlin füllte sich das Gelände wieder mit Besuchern und die Stimmung erreichte mindestens wieder Vortagesniveau. Für die Organisatoren wurde es dann wieder etwas hektischer, da bereits das Bier knapp wurde und Nachschub aus dem Vereinslokal herangeschafft werden musste. Parallel dazu war es Zeit, das Höhenfeuer zu entfachen. Und dieser Akt erfolgte heuer in ganz besonders andächtiger Weise. Zu Ehren des Tages wurde das Entzünden des Feuers vom Alphornspiel des in perfekter Tracht gekleideten Neuheimers Dominik Grunder begleitet.

Nach kurzem Innehalten wurde das Höhenfeuer von zahlreichen Feuerwerkskörpern flankiert. An der vorbereiteten Feuerwerksstelle standen Jung und Alt und einer nach dem anderen konnte seine mitgebrachten Raketen und Vulkane entzünden. So konnten sich die staunenden Kinder lange an diesem Spektakel erfreuen.

Zeit vergeht wie im Flug

Bei so viel Action vergeht die Zeit wie im Flug und die Jüngsten folgten schon bald dem Motto: «Wänns am schönschte isch, muesch Adieu säge.» Bei den älteren Besuchern war dieser Zustand aber noch nicht erreicht. Der Umstand, dass in diesem Jahr der 1. August auf einen Samstag fiel, verleitete viele dazu, noch etwas länger sitzen zu bleiben. Als in den frühen Morgenstunden auch die letzten Bier-Reserven aufgebraucht waren, war es dann auch für die Letzten «am schönschte» und sie sagten «Adieu».

Für den Billard und Bar Verein Neuheim: Andreas Bächtold