In Oberägeri regiert der grosse Legor

Brauchtum & Geschichte

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Mit der Grindufhänkete wurde die 185. Legorenfasnacht feierlich eröffnet.

  • Der Legor wird auf den Handwagen zur Grindufhänkete in Oberägeri gebracht. (Bild Matthias Jurt)
    Der Legor wird auf den Handwagen zur Grindufhänkete in Oberägeri gebracht. (Bild Matthias Jurt)

Oberägeri – Angeführt von Legorenvater Michi I. Rogenmoser bewegten sich die verschiedenen Gruppen am Sonntagabend, die traditionell zur Legorenfasnacht gehören, in einem kurzen Umzug vom ZVB-Gelände ins Dorfzentrum von Oberägeri. Sie alle huldigten dem grossen Legor, der in einem vergleichsweise bescheidenen Handwagen an den Ort des Geschehens gelangte.

Dort wurde er unter kakofonischen Klängen der Guggenmusiken in die Höhe gehievt, wo er nun bis zum Fasnachtsvergraben am Fasnachtsdienstag thront. Zum Glück für ihn als Oberhaupt ist er dort oben unübersehbar, hat er doch mit der imposanten Skulptur am Boden einen Rivalen bekommen, der die Blicke der Passanten auf sich zieht.

Ein neues Kostüm

Die vielen Zuschauer, die bei trockener, aber eisig kalter Witterung anwesend waren, bekamen einen Vorgeschmack auf die Themen, welche die Fasnächtler auf die Schippe nehmen. Das diesjährige Motto «Weder grütscht no gsprungä» steht im Zusammenhang mit den unangenehmen Erfahrungen, die einige Besucher auf der Rutschbahn des Ägeribades gemacht haben.

Darüber hinaus gibt es laut Michi I. noch viele weitere Geschehnisse, die «mottowürdig» sind. Man darf gespannt sein, was beim Bühnenspiel am Güdelzischtig alles ans Licht kommt. Aus Anlass der 185. Ausgabe der Legorenfasnacht hat sich der hohe Rat ein neues Kleid schneidern lassen. Und zwar bei Brigitte Affentranger, ehemalige Faschallministerin in Allenwinden und erfahrene Schneiderin von Fasnachtskostümen. Es sei eine aufwendige Arbeit gewesen, vor allem auch wegen der Applikationen, sagte sie gegenüber unserer Zeitung. Und weiter: «Es freut mich, dass das neue Gewand bei den Trägern sehr gut ankommt».

Mehrere Jubiläen

Neben den Legoren im Dorf feiern heuer ihre Schwesterorganisationen in Morgarten und Alosen mit besonderen Jahreszahlen. Für die Hauptseer Fasnacht ist es die 70. Ausgabe, die am 1. Februar unter dem Motto «Altbewährt» über die Bühne geht. Und die Alösler Fasnacht findet am Güdelmontag, dem 24. Februar, zum 111. Mal statt. Seit 20 Jahren gibt es auch eine Legorengruppe, die jeweils für den Nachwuchs die Kinderlegorenparty organisiert. Und bereits heute und morgen führt sie im Foyer Hofmatt eine Fasnachts-Kleiderbörse durch.

Wer sich dort ein Kostüm ersteht, kann es bereits am 18. Januar ein erstes Mal öffentlich tragen. Dann findet in der Maienmatt die inzwischen ebenfalls traditionelle Legorenparty statt. (Hansruedi Hürlimann)