Das Jazzfieber greift wieder um sich
Musik
Das «Jazz im Sommer» erlebt in Baar einen eindrücklichen Publikumsaufmarsch.
Baar – Anstelle eines Zeltes bedeckten erstmals grossflächige und bunte Sonnenschirme das Festgelände des «Jazz im Sommer» in Baar – das machte den Anlass zu einem echten Open-Air-Festival. Auf der grosszügigen und professionell ausgestatteten Bühne konzertierten ab dem Mittag bis in den späten Abend vier Formationen. Es war ein musikalisches Feuerwerk, das den Jazz in all seinen Klangfarben zelebrierte.
Den Auftakt machte die sechsköpfige Band The Corner Pocket 6 mit klassischem Swing, der vereinzelte Besucherinnen und Besucher dazu animierte, das Tanzbein zu schwingen. Man konnte aber auch ganz einfach sitzend im Rhythmus mitwippen oder in die Hände klatschen. Nicht minder mitreissend war der Auftritt von «Alapar Jazz». Die argentinische Band mit ihrem Latin-Flair machte auf ihrer Europatour einen Halt in Baar. «I simply love it», sagte die Sängerin und Frontfrau Mariana Piatti auf die entsprechende Frage. Mit ihrer kraftvollen Stimme begeisterte sie das Publikum. Im gleichen Stil ging es weiter mit der Formation «jazzCube» sowie der «Manu Hartmann Band» und ihrer charismatischen Sängerin.
«Wir wollen Musik auf eine unkomplizierte Art unter die Leute bringen», sagte Joggy Jung im Gespräch mit unserer Zeitung zur Motivation des Trägervereins und des zuständigen Organisationskomitees. Als langjähriges und engagiertes Mitglied stand er auch diesmal wieder als Plakettenverkäufer im Einsatz. Mit seiner zurückhaltenden Art überzeugte er die Besucherinnen und Besucher vom freiwilligen Kauf eines Festabzeichens und damit zum Sponsoring.
Ohne Sponsoring – seien es Firmen oder die öffentliche Hand – wäre dieses Festival nicht möglich, sagte OK-Präsidentin Susanne Beck. Und weiter: «Ich bin immer wieder positiv überrascht über das Entgegenkommen, das wir jedes Jahr erfahren dürfen.» Inzwischen ist der Anlass weder aus dem kulturellen Leben von Baar noch demjenigen des Kantons wegzudenken. «Wir füllen in der Ferienzeit ein Sommerloch», sagte die OK-Präsidentin nicht ohne Stolz.
Motivierte Freiwillige im Einsatz
Mit einem gewissen Stolz blickte auch Roland Schleiss auf den Umstand zurück, dass es ihm als Musikchef auch diesmal wieder gelungen war, ganz unterschiedliche Formationen zu verpflichten. Gute Verbindungen in der Szene und ein Netzwerk ermöglichten es ihm, selbst ausländische Bands wie diejenige aus Argentinien nach Baar zu holen, so seine Erfahrung.
Und ebenso erfreut äusserte sich Armin Langenegger als verantwortlicher Festwirt über seine Erfahrungen mit der Service-Crew. «Es ist wunderschön, dass ich jedes Jahr topmotivierte Freiwillige für den Einsatz in der Festwirtschaft aufbieten kann.»
Wer nun am Samstag vom Jazzfieber erfasst wurde, muss sich bis am 25. September gedulden. Dann eröffnen «The Sheiks» die Herbstsaison im Restaurant Brauerei an der Langgasse unter dem Label «Live i de Braui», ein Projekt, das der Trägerverein zusammen mit dem «Jazz&dine – i de Höll» seit vielen Jahren anbietet. (Text: Hansruedi Hürlimann)