«Rhapsody in Blue» lädt zum Träumen ein

Musik

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Eine grossartig aufspielende Marian Rosenfeld am Piano bildete den Höhepunkt des diesjährigen Jahreskonzertes der Musikgesellschaft Risch-Rotkreuz.

  • Die Musikgesellschaft Rotkreuz verzauberte mit einem ausgewogenen Programm. Bild: Jan Pegoraro (Rotkreuz, 23. 3. 2024)
    Die Musikgesellschaft Rotkreuz verzauberte mit einem ausgewogenen Programm. Bild: Jan Pegoraro (Rotkreuz, 23. 3. 2024)

Rotkreuz – Die Musikgesellschaft Risch-Rotkreuz – gegründet im Jahre 1917 – begeisterte an ihrer Brass Mission 2024 im Dorfmattsaal Rotkreuz mit der neunköpfigen Jugendformation Imro Fun Brass unter der Leitung von Matthias Kieffer sowie der Brassband. Unbestrittenes Highlight war die einmalige Kombination von Klavier und Brassband – ein ganz besonderer Ohrenschmaus. Zusammen mit dem diesjährigen Gast, der in der Gemeinde Risch lebenden und international bekannten Pianistin Marian Rosenfeld, wurde das Werk Rhapsody in Blue von George Gershwin aufgeführt.

Das Konzert wurde mit «Flying High» und «Serenade» von der Imro Fun Brass eröffnet. «A Night at the Circus» bildete das Kernstück mit seinen abwechselnden Rhythmen und wilden bis feinen, melancholischen Klängen. Die Zuhörer und Zuhörerinnen wähnten sich regelrecht im Zirkus, mit Assoziationen zu Elefanten, Clowns und Akrobaten.

Als nächsten Programmpunkt kündigte der gekonnt durch den Abend führende Moderator Beat Luthiger eines der Herzstücke dieses Konzertabends an. Der mitreissende und schwungvolle Auftakt der Brassband mit der 1956 komponierten «Candide Overture» von Leonard Bernstein hatte es in sich.

Mitreissende musikalische Reise durch die USA

Die rund 35-köpfige Grossformation der Brassband unter der Leitung von Roman Caprez entführte das Publikum nach Amerika. Als Dorfverein organisiert und katalogisiert im Niveau der «ersten Klasse» ist diese Brassband mit einem übervollen Konzertkalender befrachtet. Auftritte reichen von Wettbewerben am Innerschweizer Musikfest in Baar bis zu Konzerten am Weissen Sonntag oder Fronleichnam.

Mit «Shenandoah» entführte die Band das Publikum mit schon fast sanften Klängen und emotionalem Tiefgang in die Landschaft des weiten Westens. Ein Kontrapunkt zum nachfolgenden abwechslungsreichen Hauptblock «Rococo Variations» des herausragenden zeitgenössischen Komponisten Edward Gregson. Mit dieser virtuosen Variation, majestätisch bis lyrisch und nachdenklich, lief die Brassband zur Hochform auf. Die modernen und beschwingten Klänge wie Rhythmen waren grossartig gespielt.

Flügel in Kombination mit Brassband

Nach der Pause erklang die kraftvolle Hymne «Liberty Fanfare», bevor das Publikum eintauchte in die fesselnden Klänge der «Rhapsody in Blue», komponiert von George Gershwin und uraufgeführt 1924 in New York. Marian Rosenfeld am Piano – auch solo – zog die ZuhörerInnen mit ihrem leidenschaftlichen und persönlichen Spiel sofort in ihren Bann und ins pulsierende Leben New York Citys der 1920er-Jahre. Die einzigartige Verschmelzung von Jazz und Klassik nahm das Publikum mit auf eine mitreissende Reise durch die Strassen New Yorks. Schlusspunkt: frenetischer Applaus mit einer virtuosen Zugabe der Pianisten.

Marian Rosenfeld begeistert mit ihrer Vitalität, Ausstrahlung und Energie. Als Solistin und Kammermusikerin gewann sie unzählige Preise und Auszeichnungen. Darauf aufbauend folgten Konzerte in führenden Häusern Europas wie Wien, Salzburg, Lissabon, Berlin und London. In eine Musikerfamilie in Luzern geboren, wurde sie schon als Dreizehnjährige in die Meisterklasse von Homero Francesch an der Musikhochschule Zürich aufgenommen und debütierte bereits mit vierzehn Jahren in der Tonhalle Zürich. Der Abend beschloss der Präsident Roland J. Merz mit seinem Grusswort ans zahlreich erschienene Publikum – musikalisch abgerundet mit dem fulminanten Schlussbouquet «Reunion» and «Finale» sowie Cowboys. (Text von Margot Huwyler)