Das Doku-Zug vermacht seine Dossiers

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Diesen Herbst schliesst das Doku-Zug seine Pforten in den alten Räumlichkeiten und transportiert 20 Tonnen an Dokumenten über die Strasse in die Bibliothek Zug, wo die Dossiers integriert werden sollen.

  • Sara Marty (links), Geschäftsführerin des Doku-Zug und Pia Rutishauser, Leiterin der Bibliothek Zug, freuen sich auf die kommende Integration der Dossiers und Medien des Doku in die Stadtbibliothek. (Bild Maria Schmid)
    Sara Marty (links), Geschäftsführerin des Doku-Zug und Pia Rutishauser, Leiterin der Bibliothek Zug, freuen sich auf die kommende Integration der Dossiers und Medien des Doku in die Stadtbibliothek. (Bild Maria Schmid)

Zug – Ganze 4600 Dossiers aus den Haupträumlichkeiten, dem Untergeschoss und dem Aussenlager an der Rigistrasse, die zusammen etwa 675 Laufmeter mit drei Millionen Dokumenten ergeben und insgesamt 20 Tonnen wiegen, wird das Dokumentationszentrum (Doku-Zug) ab Ende Oktober aus seinen Räumlichkeiten herausbefördern. Der Zügelweg ist glücklicherweise nicht weit: über die Strasse an der Sankt-Oswald-Gasse 21 in die Bibliothek Zug.

Denn die Bibliothek wird nach jahrelanger Planung die Themendossiers und Publikationen von Doku-Zug mit ihrer bestehenden Sammlung zusammenführen. «Integriert werden alle Themendossiers sowie die für die Region Zug relevanten Medien von Doku-Zug. «Den Integrationsprozess haben wir, Bibliothek und Doku, gemeinsam mit einem externen Experten erarbeitet», sagt Sara Marty, Geschäftsführerin Doku-Zug.

Doku ist bis Ende Oktober für seine Kunden offen

Der Umzug soll fliessend ablaufen. «Wir werden bereits Dossiers in passende Boxen packen und teilweise schon in die Bibliothek bringen.» Aber nicht alle auf einmal: «Unsere Kunden sollen noch bis Ende Oktober problemlos Akten bei uns ansehen können», so Marty. Ab November werde für zwei bis drei Wochen eine grosse Zügelaktion gestartet, bei der die Teams des Doku-Zug sowie der Stadtbibliothek beim Transport helfen werden. «Wir haben bereits genug Platz in unserem Magazin geschafft», sagt Pia Rutishauser, Leiterin der Bibliothek Zug. Die Bibliothek habe schon eine grosse Sammlung von Medien über Zug sowie solche, die in Zug von Zugern publiziert wurden. «Daher passen unsere Dossiers prima in das bestehende Sortiment hinein», freut sich Marty. Dadurch bleibt der weitere Betrieb und die Zukunft des Dokumentationszentrums Doku-Zug gesichert (siehe Box).

Ebenfalls führe die Integration zu einem sogenannten Medienbruch: «Alle Dokumente in den verschiedenen Dossiers gibt es bis Oktober noch in Papierform. Nach dem Umzug im November werden nur noch elektronische Dateien in PDF-Form zu den Themendossiers angelegt», erklärt Marty. Daher muss man künftig je nach Recherche, sowohl Papierakten als auch elektronische Dokumente durchschauen. Die Umstellung sei auch ohne die Integration nötig gewesen. «Dies einerseits, weil die Leute Akten und Dossiers heutzutage in elektronischer Form erwarten und anderseits, weil es mittlerweile Medien gibt, die nur noch in elektronischer Form erscheinen wie Online-Zeitungen oder Newsletter», führt Marty aus.

Mitarbeiter der Bibliothek sollen geschult werden

Nachdem alle Arbeiten des Integrationsprozesses bis Ende Jahr erledigt sind, wird sich Marty eine dreimonatige Auszeit nehmen. Jemand vom Doku-Zug-Team geht in Pension, andere wiederum würden Weiterbildungen machen oder nach einer neuen Herausforderung suchen. Denn die Stellen des Doku-Zug fallen nach der erfolgreichen Integration weg. «Wir freuen uns jedenfalls alle darüber, dass die Arbeit von Doku-Zug weiterhin einen Nutzen haben und in der Bibliothek fortgeführt werden wird», sagt Marty. Bis Ende Jahr werde sie und ihr Team dem Personal der Bibliothek Zug Schulungen im Umgang mit den Dossiers geben. «Alle Mitarbeitenden sollen über die neue Zuger Dokumentation Bescheid wissen. Zwei bis drei Personen sollen darauf spezialisiert werden», so Rutishauser.

Was aus den jetzigen Räumlichkeiten des Doku-Zug werden wird, ist noch unklar. «Der Besitzer Daniel Brunner würde hier gerne etwas platzieren, was der Altstadt von Nutzen sein könnte, wie beispielsweise eine Beratungsstelle oder ein Ärztehaus. Konkret ist jedoch noch nichts», verrät Marty. (Tijana Nikolic)