Ein Quodlibet der Kunststile

Kunst & Baukultur

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Künstlerinnen der Art Group 10 aus der Region Zug zeigen ihre Werke in der Altstadthalle. Sie treffen auf reichlich Bewunderung.

  • Eine Besucherin in der Altstadthalle führt sich die reiche Auswahl an Kunstwerken zu Gemüte. (Bild Stefan Kaiser)
    Eine Besucherin in der Altstadthalle führt sich die reiche Auswahl an Kunstwerken zu Gemüte. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Beim Betreten der Altstadthalle in Zug bleibt der Blick des Besuchers unweigerlich auf den grossformatigen Hortensienblüten haften, die Caroline Hoem meisterhaft auf Leinwand gebannt hat. Die in zarten Acrylfarben gemalten Blüten strahlen einen Zauber aus, der den Betrachter zum Träumen von einer heilen Welt einlädt. Caroline Hoem ist eine der zehn Künstlerinnen der Art Group 10 aus der Region Zug, die ihre Werke bis zum 6. Oktober in der Altstadthalle ausstellen. Barbara T. Kämpfer indes verblüfft mit fein aufeinander abgestimmten, aus handgefärbten Stoffen kunstvoll geschaffenen Quilts, die den Wänden im Parterre der Altstadthalle eine wohltuende Wärme verleihen.

Ideenreichtum und Stilvielfalt

Im ersten Stockwerk zeugen die buntfarbigen, zum Teil abstrakten Ölgemälde von Gyselle Thommen die faszinierenden, wie hingehaucht wirkenden Aquarelle von Jeanette Besmer und die stimmungsvollen Acrylbilder von Margarethe Danneman vom Ideenreichtum sowie der Stilvielfalt der Ausstellung. Eine Etage höher stechen dem Besucher auf Anhieb die in leuchtenden Rot- und Gelbtönen von Mary Scherrer auf dunkelgrünem Hintergrund gemalten Tulpen ins Auge. Und auf ebenso viel Bewunderung treffen die von Susanna Andres mit kräftigen Guache- und Acrylfarben gemalten Bilder und die gespachtelten, schon fast dreidimensioniert wirkenden Gemälde von Helen Staubli. Im dritten Stockwerk schliesslich zeigt Lisbeth Knüsel, dass die flache Leinwand mittels aufgesetzten, sich bewegenden Figuren zusätzlich belebt werden kann.

Formvollendete Skulpturen

Grosses Staunen und uneingeschränkte Bewunderung lösen die im ganzen Gebäude verteilten, von Andrea Bove geschaffenen formvollendeten Skulpturen aus. Ein Mann, der minutenlang den aus weissem Alabaster aus Spanien gefertigten schlafenden Schwan betrachtet, scheint dem Dasein völlig entrückt zu sein, als er sagt: «So etwas stilistisch Schönes habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Am liebsten würde ich dieses Kunstwerk auf der Stelle kaufen.» Dass er es nicht tat, lag einzig und allein am Preis von 10 000 Franken. «Ich bin mir bewusst, dass dieser Preis für die aussergewöhnlich schöne Skulptur nicht zu hoch angesetzt ist, aber ich kann mir den Kauf nicht leisten», schiebt er leicht enttäuscht nach. (Martin Mühlebach)

Hinweis
Die Kunstausstellung der Art Group 10 in der Altstadthalle Zug ist bis zum 6. Oktober täglich von 11 bis 18.30 Uhr geöffnet. Die Bilder und Skulpturen können gekauft oder gemietet werden.