«Wir erkannten sofort das Potenzial für Zug»

Film & Multimedia

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Am Samstag wird die multimediale Wassershow «Zug Magic» am Seefest Zug erstmals gezeigt. Anschliessend läuft sie jeden Abend im Juli.

  • Daniel Christen ist einer der gestalterischen Köpfe hinter der multimedialen Wassershow auf dem Zugersee. (Bild Stefan Kaiser)
    Daniel Christen ist einer der gestalterischen Köpfe hinter der multimedialen Wassershow auf dem Zugersee. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Als sich das Jodlervolk und seine Fans am letzten Wochenende zu Tausenden am Zuger Seeufer tummelten, arbeitete eine Montagecrew aus Wien bereits am nächsten Höhepunkt für die Stadt Zug, der multimedialen Wassershow Zug Magic.

Das Unternehmen Consortium Eventtechnik lieferte die ausgefeilte Technik dazu und arbeitete eine Woche lang in Tages- und Nachtschichten, um alles für die Wasserspiele vorzubereiten. Anstelle des Feuerwerks, das bisher das Seefest krönte, wird «Zug Magic» dieses Jahr einen der Festhöhepunkte darstellen. Während des gesamten Monats Juli wird die Multimediashow allabendlich ab 21.40 Uhr zu sehen sein. Ab 18 Uhr gibt es stündlich ein kleines Programm mit Wasserfontänen fürs Tagespublikum.

Tiefseepumpen erzeugen den nötigen Druck

«Das extrem kostspielige High-End-Material wurde in drei Sattelschleppern hergebracht», erzählt Daniel Christen, Geschäftsführer des Grafik­design-Unternehmens Christen Visuelle Kommunikation in Zug. Er hat das Projekt mit Dänu Schärer von Zug Sports initiiert. «In die jeweils fünf Meter langen Elemente waren bereits 48 Wasserdüsen, vier Laser­anlagen, zwölf Rotolights und ein Beamer eingebaut», führt Christen aus. Industrielle Tiefseepumpen würden den hohen Druck erzeugen, der für die Aufbereitung des 30 Meter hohen und 50 Meter breiten Hydroscreens notwendig ist. «Die Endmontage der rund 50 Meter langen Hydroanlage wurde im Hafen durchgeführt. Anschliessend haben die Techniker die gesamte Anlage mit einem Motorboot zur Seepromenade gebracht und nahe am Ufer unterhalb der Rössliwiese installiert.» Rund 70 dicke und dünne Wasser- und Stromkabel verbinden die Anlage mit dem Regiecontainer. «Die Kabel müssen komplett wasserdicht, das übrige Material aus rostfreiem Stahl hergestellt sein.» Deshalb sei es auch so teuer, erklärt der Grafikdesigner. Auf dem Fussweg unter der Rössliwiese wurden überdies mehrere Lautsprecherboxen aufgebaut, über die während der Darbietung die Begleitmusik ertönt. «Es gibt abwechselnd eine Rock/Pop-Version und eine mit klassischer Musik. Man sollte also mindestens zweimal zuschauen.»

Zuvor hatte das Unternehmen Consortium Eventtechnik eine ähnliche multimediale Wassershow in Thun veranstaltet. «Als Dani und ich sie sahen, erkannten wir sofort deren Potenzial für Zug», erzählt Christen.

Zwei Versionen mit Musikbegleitung

«Wir waren begeistert vom Zusammenspiel von Wasser, Bewegung und Musik, von der Dramaturgie des gesamten Werks.» Glücklicherweise sei die Stadt Zug sofort auf die Idee eingestiegen und habe einen Beitrag von 200 000 Franken dafür gesprochen. «Auch die Verantwortlichen der Stadt erkannten die Chance, etwas Neues, rundum Nachhaltiges für die Bevölkerung zu tun.» Denn ausser etwas Strom und Seewasser braucht es nichts weiter für den Betrieb dieser Attraktion, die ausserdem keinerlei Emissionen absondert. «Auch die Tiere im und auf dem Wasser leiden nicht darunter», betont der Unternehmer. Für den Restbetrag von 100 000 Franken suchten die beiden Initianten Sponsoren. Ausserdem brachten sie viel Eigenleistung ein. Der Verkauf von digitalen Kunstwerken – sogenannten NFTs – trägt ebenfalls zur Finanzierung bei. «Wir kreierten 20 kleine Videoclips mit Zuger Bezug in der Altstadt, in Zug West und am See, die wir mithilfe der Wiener Techniker in die Show einfügten», erzählt Christen.

So leuchten also der Zuger Zytturm, die Bossard Arena oder der stilisierte Horizont mit Sonnenuntergang über dem Zugersee auf dem fächerartigen Hydroscreen auf. «Auch die Skulptur am Quai von Roman Signer ist vertreten. So schaffen wir Identität fürs lokale Publikum.»

«Ganz grossartig»

«So cool», sagt ein junger Mann, der zufällig des Weges kommt, als die Show ein erstes Mal getestet wird. Er zückt sofort sein Handy, um die bewegten Bilder einzufangen. «Ganz grossartig», meint eine ältere Dame begeistert. Wer immer hinzukommt, bleibt wie gebannt stehen und sieht sich das Spektakel an. «Das macht uns Mut und freut uns sehr», kommentiert Daniel Christen. Ähnlich wie in Thun rechnet er mit täglich zirka 2000 bis 5000 Gästen. «Die meisten werden zudem irgendwo essen oder etwas trinken gehen. Das wird ein gol­dener Sommer für die Zuger Gastronomie.» (Text von Cornelia Bisch)

Hinweis
Das Zuger Seefest findet am 1. Juli ab 16 Uhr entlang der Seepromenade statt. Weiter Informationen gibt es unter: www.zug.sport/zuger-seefest/