Zug – Am Wochenende vom 14. und 15. Juni stellt sich die Polizei in ein besonderes Schaufenster: Der Kanton Zug ist Gastgeber des Polizeimusiktreffens, das nicht ganz regelmässig – alle drei bis vier Jahre stattfindet. Die Auftritte der musizierenden Ordnungshüter sollen von der Bevölkerung wahrgenommen, die Rolle einer bürgernahen Polizei nähergebracht werden, sagt Karl Walker, Kommandant der Zuger Polizei. Nach dem Treffen der Polizeimusikformationen in Freiburg im Jahr 2010 liegt eine gewisse Logik darin, dass nun Zug Gastgeber ist: Seit der ersten Durchführung 1946 in St. Gallen war das Treffen schon überall, wo es auch eine Polizeimusik gibt, ausser eben in Zug. «Da sind wir schon ein wenig in der Pflicht gestanden», gesteht Landammann Beat Villiger. Doch aus der Pflicht soll nun «ein farbenfroher Anlass werden», unterstreicht er. Dabei gehe es nur um die Musik: Es gibt keinen Wettbewerb, es waltet keine Jury.

Formationen und Oldtimer

750 Musikanten aus den 16 Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, Graubünden, Luzern, St. Gallen, Solothurn, Thurgau, Waadt, Wallis, Zürich und Zug werden teilnehmen. Die Formationen haben ein ansehnliches Konzertprogramm vor sich. Das beginnt am Samstagvormittag Mit Konzerten in mehreren Gemeinden (siehe Box). Ab 14.30 Uhr marschieren die Polizeimusikformationen, begleitet von historischen Einsatzfahrzeugen, durch die Zuger Innenstadt. In der Leichtathletikanlage Allmend treffen sich die Musikantinnen und Musikanten um 16.45 Uhr zu einer gemeinsamen Interpretation: Alle 750 Musikanten spielen zusammen die «Fanfare & Hymn of Zug». Das Stück bewusst kein Marsch – hat Roland Hürlimann, der musikalische Leiter der Zuger Polizeimusik speziell für den Grossanlass komponiert. Die Aufführung wird wie ein riesiges Puzzle sein, denn geübt haben es die Mitwirkenden nur in ihrer Formation, aber nie gemeinsam. Am Sonntag endet der öffentliche Teil des Anlasses mit Frühschoppenkonzerten, die in allen Gemeinden stattfinden.

Probemärsche um das ZVB-Areal

Damit die musizierenden Gäste, aber auch die Zuschauer das Fest unbekümmert geniessen können, waren umfangreiche Vorbereitungen nötig, sagt OK-Mitglied Peter Gamma. Um flexibler agieren zu können, hat sich die Polizeimusik vor rund einem Jahr formell in einen eigenständigen Verein gewandelt. Auch auf das Musizieren und Marschieren am Umzug hat sich die Zuger Polizeimusik vorbereitet. «Etliche Male haben wir in den Proben das ganze ZVB-Areal umkreist», sagt Gamma. Nur in einen Faktor muss das OK auf höhere Gewalt hoffen: Mit Petrus lässt sich bekanntlich schlecht verhandeln. Deshalb gibt es am Samstag auch ein Schlechtwetterprogramm ohne Umzug und ohne Open-Air-Gesamtkonzert. Die «Fanfare & Hymn of Zug» würde dann in der Bossard-Arena ertönen. (Christian Volken)

Hinweis

Ausführliche Informationen findet man auf www.pmt2014.ch

Konzerte und ein Umzug