Zuger Zunft ist zuversichtlich

Brauchtum & Geschichte

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Die Schiissigässlizunft Zug wählte in einer langen Wahlnacht das neue Zunftpaar. Dieses bleibt vorerst geheim.

  • Das amtierende Zunftpaar, Nicolett III. die Hygienische und Remo III. der Einseifende, ist optimistisch gestimmt, dass die kommende Fasnacht stattfinden kann. (Bild PD)
    Das amtierende Zunftpaar, Nicolett III. die Hygienische und Remo III. der Einseifende, ist optimistisch gestimmt, dass die kommende Fasnacht stattfinden kann. (Bild PD)

Zug – Fasnachtsgesellschaften im In- und Ausland sehen sich mit Planungsunsicherheiten konfrontiert. Die unsichere Lage der anhaltenden Covid-19-Pandemie lässt aktuell keine Prognose zu, ob und in welcher Form die kommende Fasnacht durchgeführt werden kann. Die Schiissigässlizunft Zug, welche im vergangenen Jahr den weltweit einzigen Fasnachtsumzug durchgeführt hat – unter Berücksichtigung sämtlicher dafür notwendigen Sicherheitsvorkehrungen –, schaut zuversichtlich in die Zukunft.

Die Verantwortlichen haben sich entschieden, an der Planung der kommenden Fasnacht festzuhalten und durch den geheimen Zunftrat ein Zunftpaar wählen zu lassen. «Als traditionelle Zuger Zunft sind wir das der Zuger Bevölkerung schuldig», sagt ein Zunftratsmitglied.

«Wollen für Normalität im Alltag sorgen»

«Jedes Kind kennt die Schiissigässlizunft Zug. In der Schule wird bereits das Zunftliedli einstudiert. Wir verpflichten uns unserer Tradition und möchten für etwas Normalität im Alltag sorgen.» Das amtierende Zunftpaar Nicolett III. die Hygienische und Remo III. der Einseifende richteten in der Nacht vom 11. November ihre Blicke gespannt auf den Zytturm, in dem der geheime Zunftrat traditionsgemäss tagt. Angesprochen darauf, wie die beiden ihre eigenen Wahlchancen einschätzen, sagt Nicolett III.: «Falls sich niemand finden lässt, der in dieser Krisenzeit das Amt des Zunftpaares bekleiden möchte, kann ich das verstehen. Aber Traditionen müssen aufrechterhalten bleiben. Auch deshalb stelle ich mich noch einmal zur Wahl. Und ich glaube, die Chancen stehen nicht schlecht.» Remo III., der sich offiziell nicht zur Wahl stellt, ist weniger euphorisch: «Es kann doch nicht sein, dass sich keine valablen Nachfolger finden lassen und dass wir dieses Amt bis zum Gehtnichtmehr bekleiden müssen. Denn auch für das Renommee der weltoffenen Stadt Zug ist es nicht gut, wenn dieselben Köpfe wiederholt mit solchen ehrenvollen und prestigeträchtigen Ämtern betraut werden.»

Erfahrungsgemäss kündigte gegen 03.30 Uhr in der Früh aus dem Zytturm in den Zuger Nachthimmel emporsteigender, weiss-blauer Rauch an, dass ein neues Zunftpaar gewählt ist. Wer das ist, bleibt aber vorerst eines der bestgehüteten Geheimnisse der Stadt Zug. Es wird der Bevölkerung erst am Schmutzigen Donnerstag, nämlich am 24. Februar 2022, kundgetan.

Für die Schiissgässlizunft Zug: Remo Hegglin