Mode, Subkultur und Vasen

Dies & Das

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Der Zuger Designer Julian Wasem zeigte seine Vasen in einer Fashionshow.

Zug – Es ist viel los am Donnerstagabend im Doodah Zug gegenüber der Metalli. Ein Apéro und kühle Getränke sind im Eingang des Geschäfts aufgestellt und viele Gäste tummeln sich vor dem Eingang, plaudern und betreten nach und nach den Laden.

Um 19.30 Uhr wird es dunkel im Lokal. Die Gäste versammeln sich vor dem aufgebauten weissen Laufsteg unten im Laden, welcher über die Treppe bis in den oberen Stock des Geschäfts führt. Lässige Musik setzt ein, farbige Scheinwerfer bringen den Laufsteg in Szene und die Show beginnt. Models, ausgestattet mit Highlights der Doodah-Kollektion, laufen einzeln von oben die Treppe runter entlang des Laufstegs und bleiben vor dem Publikum stehen, wo sie kurz für Fotos posen. In ihren Händen und mit verschiedensten Posen zur Geltung gebracht: Vasen.

Laden als Arbeitsraum zur Verfügung gestellt

Im Rahmen des Projekts «Tandem-Kulturraum Zuger Innenstadt» verfolgte der Zuger Designer Julian Wasem während des letzten Monats die Herstellung und Gestaltung von Vasen in Zusammenarbeit mit dem Doodah Geschäft in Zug, welcher ihm den Laden als Arbeits- und Ausstellungsraum zur Verfügung gestellt hatte. Zum Abschluss wurde die Kollaboration am Donnerstagabend mit einer Finissage gefeiert.

In dieser wurden die Vasen kombiniert mit den Highlights der Doodah Sommer Kollektion vorgeführt, beide ganz im Thema der heutigen «Subculture community». «Der Doodah Zug bot mir einen spannenden Ort, um zu arbeiten und es ergaben sich interessante Fragen und Gespräche während der Ausstellung», meint Julian rückblickend.

Während die Models (alles Freunde und Bekannte von Julian) an der Fashionshow Vasen und Outfits mit einer Leichtigkeit und einem Hauch Humor präsentierten, stellten sie das jeweilige Exemplar, das sie in den Händen trugen vor dem Publikum auf bevor sie für einen nächsten Lauf wieder nach oben gingen. So ergab sich bis zum Ende der Modeschau eine bunte Sammlung an verschiedensten Vasen. Variationen aus Farben, Mustern, Grössen und Formen in unterschiedlichen Schaffensprozessen von Julian hergestellt, reihten sich vor dem Publikum auf.

Kunst mit Mode zusammengeführt

Ganz im Zeichen von heutigem Kunstschaffen und Design steht neben all den Vasen auch ein 3D-Drucker, mit welchem Julian sich an die Gestaltung einiger Vasen gewagt hat. «Das Projekt war sehr prozessorientiert. Weil der Gestaltungsprozess mehr im Fokus stand als das Endprodukt, war ich viel freier und konnte viel ausprobieren in Sachen Gestaltung, Technik etc.», erklärt Julian. Anschliessend habe er versucht, seine Kreationen mit der aktuellen Kollektion im Doodah zusammenzuführen. In diesem Sinn wurden die entstandenen Kombinationen in der Fashionshow aus dem Dunkeln ins Scheinwerferlicht getragen und präsentiert. So lief ein Model beispielsweise mit lässiger, dunkler Latzhose und einer gelben, kaktusförmigen Vase den Laufsteg entlang, ein anderes trug weite Hosen, ein weites Shirt, ein Cap und Sonnenbrille und hielt eine kleine farbige viereckige Vase, die es auf seinem Schuh positionierte.

DJ Van De Groove, der an diesem Abend für die Musik zuständig war, fing die lässige Stimmung der Finissage mit seiner Musik ein und begleitete die Fashionshow bis zum Schluss mit einer Mischung aus Elektro und Funk. Eine gelungene Show zweier «Bubbles» die sonst nur wenig miteinander zu tun haben, wurde mit lautem Applaus belohnt. (Text von Stephanie Hostettler)