Volksmusik-Stubete im Grossformat

Musik

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An der Innerschwiizer Ländler-Stärnstund treten acht bekannte Musiker gemeinsam auf. Das ruft sogar das Schweizer Fernsehen auf den Plan.

  • Ein hochkarätiges Oktett (von links): Philipp Mettler, Martin Nauer, Dani Häusler, Willi Valotti, Carlo Brunner, Gaby Näf, Jörg Wiget und Sepp Huber. (Bild PD)
    Ein hochkarätiges Oktett (von links): Philipp Mettler, Martin Nauer, Dani Häusler, Willi Valotti, Carlo Brunner, Gaby Näf, Jörg Wiget und Sepp Huber. (Bild PD)

Unterägeri – Die Idee schwirrt Dani Häusler schon lange im Kopf herum. Nun wird sie Realität: An der Konzertserie Innerschwiizer Ländler-Stärnstund stehen er und sieben weitere Exponenten der Innerschweizer Ländlerszene gemeinsam auf der Bühne: Philipp Mettler, Carlo Brunner und Dani Häusler sind die Bläser, Martin Nauer, Willi Valotti und Jörg Wiget spielen Akkordeon, Gaby Näf begleitet am Piano, Sepp Huber legt am Kontrabass den Boden. Der gebürtige Unterägerer Häusler hat es geschafft, acht gestandene Musiker aus drei bekannten Formationen der Kapelle Carlo Brunner, den Gupfbuebe und Willis Wyberkapelle – für ein Projekt zu begeistern. «Angefangen hat alles vor fast 30 Jahren», erinnert sich Häusler. Damals begann er zusammen mit Jörg Wiget, Musik zu machen. «Wir haben immer gerne Platten mit mehrstimmigen Bläsersätzen gehört», sagt Häusler. «Unsere Vorbilder haben damals so gespielt.» Der Klarinettist denkt dabei beispielsweise an die Ländlerkönige, die in den 1980er-Jahren mehrstimmig spielten und auch live auftraten.

Zuerst die Halle reserviert

Im Jahr 1995 hat Häusler seinen Traum erstmals Wirklichkeit werden lassen. Zusammen mit Philipp Mettler und Röbi Odermatt spielten sie unter dem Namen «Die Musketiere» eine CD mit mehrstimmigen Bläsersätzen ein. «Live aufgetreten sind wir aber kaum», sagt Häusler, der an der Hochschule Luzern Volksmusik unterrichtet. Die zwei- bis dreistimmigen Arrangements hat Häusler trotzdem immer wieder verwendet. So sind auf der CD «100 Jahre Jost Ribary» einige dieser Stücke zu hören. Und anlässlich des 70. Geburtstags des Unterägerer Akkordeonisten René Wicky haben Häusler und Mitmusiker ein rund vierstündiges Programm mit mehreren mehrstimmigen Arrangements einstudiert. «Für ein einziges Konzert», wie Häusler sagt. Doch damals, im April 2012, erlebte die Idee, gemeinsam etwas zu realisieren, neuen Aufschwung.

«Ich habe mich lange gescheut, so etwas zu organisieren», sagt Dani Häusler. Denn der Aufwand sei enorm. Zita Schlumpf, die die Gupfbuebe im Management unterstützt, hat sich schliesslich bereiterklärt, das Projekt anzugehen. Der Startschuss erfolgte vor rund zwei Jahren. «Wir haben als Erstes die Ägerihalle in Unterägeri reserviert», erklärt Häusler. «So haben wir uns selbst Druck aufgesetzt.» Vor über einem Jahr erfolgten die Anfragen an die verschiedenen Musiker. Häuslers Idee stiess auf Anklang. «Nur weil wir so früh angefragt haben, war es überhaupt möglich, Termine zu finden», so Häusler. Schliesslich sind alle acht Musiker in verschiedenen Formationen stark engagiert. Letzten Herbst haben sie einen Abend lang miteinander geprobt und die Stücke aufgenommen. «Für die, die nicht Noten lesen können», erklärt der Klarinettist. Weil alle Profis seien, habe es von Beginn an gut funktioniert, trotz teilweise unterschiedlicher Ansichten. «Wir sind alle in verschiedenen musikalischen Ecken unterwegs», sagt Häusler. «Deshalb hat auch jeder andere Ideen. Aber wir haben uns gefunden. Alle freuen sich, dass wir dieses gemeinsame Projekt zu Stande gebracht haben.»

Fernsehen macht Live-Schaltung

Die Feuertaufe hat das Oktett bereits hinter sich. Am 14. November spielten sie in Lachen das Programm «Ländler-Stärnstund» zum ersten Mal. Nun folgt eine Tournee mit sieben Konzerten, allesamt in grossen Sälen. Gestartet wird am 24. Januar in der Ägerihalle und zumindest für ein Stück in jedem Wohnzimmer. Denn das Schweizer Fernsehen wird eine Live-Schaltung aus der Ägerihalle machen. Am selben Abend überträgt SRF live aus der Bodensee-Arena in Kreuzlingen die Sendung «Viva Volksmusik». «Wir wurden ebenfalls für einen Auftritt angefragt», erzählt Häusler. Als er dem SRF-Team erklärt habe, wer sonst noch alles in Unterägeri auf der Bühne stehe, haben diese leer geschluckt – und sich danach entschieden, erstmals in der Sendung «Viva Volksmusik» eine Live-Schaltung zu machen. Um zirka 20.45 Uhr wird SRF aus der Ägerihalle ein Stück von der Ländler-Stärnstund senden. (Silvan Meier)

Hinweis
Innerschwiizer Ländler-Stärnstund: Samstag, 24. Januar, 20 Uhr, Ägerihalle Unterägeri. Reservation: Müllener Touristik Unterägeri, Telefon 041 750 24 44. Eintritt: 25 Franken (20 Franken für Jugendliche und Studenten). Weitere Konzerte: 6. Februar, Restaurant Wysses Rössli, Schwyz (Zeit noch offen); 7. Februar, 17.30 Uhr, Restaurant Säntis Bergstation; 27. Februar, 20 Uhr, Mehrzweckhalle Illgau; 28. Februar, 20 Uhr, Altes Schützenhaus, Beckenried; 18. April, 20 Uhr, Restaurant Seehof, Walenstadt; 6. Juni, 20.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Weggis (Heirassa-Festival). Informationen: www.gupfbuebe.ch