Berührende Augenblicke zum Abschied

Musik

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Die Feldmusik Allenwinden entführte das Publikum mit ihrem Jahreskonzert «zwei-mal um die Welt». Dies hatte einen besonderen Grund.

  • Dirigent Patrik Stadler dirigierte die Feldmusik Allenwinden zum letzten Mal. (Bild Werner Schelbert)
    Dirigent Patrik Stadler dirigierte die Feldmusik Allenwinden zum letzten Mal. (Bild Werner Schelbert)

Allenwinden – Souverän und mit sicherer Hand führte Dirigent Patrik Stadler seine Formation in den vergangenen 15 Jahren an sämtlichen Klippen vorbei. Für das Bläserensemble ist nun aber eine Ära zu Ende gegangen. Am Freitag- und am Samstagabend spielte die Feldmusik Allenwinden ihr Jahreskonzert nämlich zum letzten Mal unter seiner Leitung.

Zweimal die Erde umkreist

Über 100 000 Kilometer hat der in Schattdorf wohnhafte Dirigent in den vergangenen Jahren zurückgelegt, um mit den Musikerinnen und Musikern zu proben und sie bei ihren rund 75 Auftritten pro Jahr zu begleiten. «Dass Stadler für seine Musik die Erde gut zweimal umrundete, ist eine seiner grossartigen Leistungen», meinte Bruno Schwegler, der das Publikum äusserst gekonnt durch den Abend führte und ihm sämtliche Darbietungen mit gut dokumentierten Ansagen schmackhaft machte. «Grund genug, nochmals um die Erde zu reisen und an verschiedenen Stationen einen kleinen Halt zu machen», so der Flötist Schwegler.

Holland, das erste Ziel der musikalischen Reise, wurde mit «Trattamars» von Matthias van Nispen angesteuert. Dieses Stück besticht mit einer für Märsche unüblichen Leichtigkeit. Das Trio des niederländischen Komponisten erinnert an die Tradition der englischen Märsche. Ein ganz spezieller Hörgenuss also, und so hallte dem Bläserensemble bereits nach der ersten Darbietung begeisterter Applaus entgegen.

Aber wie gewohnt hatte die Feldmusik noch eine bunte Mischung an weiteren Highlights bereit, mit denen es zu begeistern wusste. Darunter waren im ersten Konzertteil das Stück «Pilatus: Mountain of Dragons» von Steven Reineke, das die Sage des Pilatus-Drachen erzählt, sowie die wunderschöne Hauptmelodie «The Ludlows» aus dem Film «Legends Of The Fall», welche die Stimmung der herrlichen Landschaft von Montana beschreibt.

Unterhaltungsmusik aus aller Welt prägte den zweiten Teil des Konzertes, den das Orchester mit der funkig-souligen Nummer «In The Stone» gestaltete einem Tophit von Earth, Wind and Fire aus den 1970er-Jahren also. Das Publikum geizte auch nach diesem Beitrag nicht an Beifallsbezeugungen. Stürmischen Zwischenapplaus gab es gleich im Anschluss daran dann auch für Yvonne Schmid und Alois Andermatt. Sie glänzten nämlich bei der Darbietung «Santana – A Portrait» mit ihren Soloeinsätzen am Flügelhorn und am Saxofon.

Der letzte Auftritt auf der Bühne in Allenwinden schien den Dirigenten etwas schmerzlich zu berühren. Wohl auch deshalb, weil sich Stadler und sein Orchester stets einer grossen Unterstützung durch die Bevölkerung sicher sein konnten. Er habe diese Treue sehr geschätzt, so der Dirigent nach dem Konzert zum Publikum. «Die Feldmusik wird immer in meinem Herzen bleiben, und ich wünsche mir, dass Sie dem Verein auch weiterhin die Treue halten.»

Frischer Wind

Patrik Stadler, der eine zeitintensive Weiterbildung in Angriff genommen hat, äusserte sich nach dem Konzert erfreut über die Erfolge, die er mit der Feldmusik feiern konnte, meinte jedoch: «Gerade nach 15 Jahren kann ein neuer Dirigent aber durchaus frischen Wind einbringen und den Verein so noch eine Stufe höher bringen.»

Ehrungen

Beifall gab es auch für die Jubilare. So würdigte Präsident Marco Andermatt Patrik Stadler, Erich Murer, Urs Murer und Andreas Theiler für 15-jährige und Nicole Murer für 25-jährige Mitgliedschaft, Hubert Affentranger für 40-jährige und Erich Theiler, Franz Murer sowie Alois Andermatt für 45-jährige Zusammengehörigkeit. (Daniela Sattler)