Grossandrang an der Trachtenbörse

Brauchtum & Geschichte

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Die 6. Zuger Trachtenbörse stiess auf grosses Interesse. Schon kurz nach der Eröffnung wurde tüchtig eingekauft.

  • Andrea Balmer (rechts) und Franziska Müller prüfen die Trachten. (Bild Patrick Hürlimann)
    Andrea Balmer (rechts) und Franziska Müller prüfen die Trachten. (Bild Patrick Hürlimann)

Rotkreuz – Die 6. Zuger Trachtenbörse, die am Samstag von 10 bis 14 Uhr im Zentrum Dorfmatt in Rotkreuz stattfand, vermochte viele Kundinnen anzulocken. Sie hatten die Qual der Wahl, zumal rund 100 prächtige, buntbestickte Trachten und eine reiche Auswahl an Zubehör zum Verkauf angeboten wurden.

Annemarie Hurschler aus Steinhausen, die als Kindertanzleiterin der Trachtengruppe Baar angehört, freute sich schon kurz nach der Eröffnung der Börse: «Ich habe mir für 120 Franken eine zweite Bluse für meine Sonntagstracht gekauft, die neu zirka 500 Franken kosten würde.» Reich bepackt verliess kurz darauf Roswitha Arnold aus Baar den Saal. Zufrieden strahlend erzählte sie: «Ich bin seit kurzem Mitglied der Alphornbläservereinigung Zug. Um für eidgenössische Auftritte standesgemäss gekleidet zu sein, habe ich eine prächtige, komplette Zuger Sonntagstracht in einem Topzustand erworben.» Von den Schuhen über den Schmuck bis zum Hut sei alles dabei. Dafür hätte sie gerne 1390 Franken hingeblättert, zumal sie für eine neue Tracht gegen 4000 Franken hätte ausgeben müssen.

Marianne Zemp aus Rotkreuz, Mitglied der organisierenden Trachtenkommission, die an der Kasse alle Hände voll zu tun hatte, sagte während einer kurzen Verschnaufpause: «Da wir alle möglichen Interessenten angeschrieben hatten, hofften wir auf einen Grossandrang, der nun sogar deutlich übertroffen wurde.

Andrea Balmer, die Präsidentin der Trachtenkommission Zug, gestand: «Wir sind überwältigt von der grossen Auswahl von Trachten und Zubehör, die wir zum Verkauf anbieten können.» Als Trachtenschneiderin prüfe sie den Zustand und den Wert der Kleider und des Zubehörs, um einen fairen Verkaufspreis festlegen zu können. Andrea Balmer verriet: «Die Preise an unserer Börse bewegen sich von drei Franken für ein kleines Zubehör bis zu 3500 Franken für eine gut erhaltene, komplette Tracht samt Schmuck.» Erklärend schob sie nach: «Am teuersten ist der Schmuck. Er behält seinen Wert, während der Stoff im Verlauf der Zeit Gebrauchsspuren hinterlässt und dadurch an Wert einbüsst.»

Die Baarerin Ruth Uttiger, die Co-Präsidentin des Trachtenverbandes, befand: «Der Grossandrang zeigt, dass die Veranstaltung der Zuger Trachtenbörse für viele potenzielle Käuferin ein Bedürfnis ist. Andrea Balmer bezweifelt, dass der grosse Andrang zur Trachtenbörse auf das bevorstehende Esaf zurückzuführen ist. Sie sagt: «An Schwing- und Älplerfesten werden nur ganz selten Trachten getragen.» (Martin Mühlebach)