Galvanik – vom «Untergrundlokal» zum Kulturzentrum

Dies & Das

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Die Galvanik feiert heuer zwar ihr 25-Jähriges, ihre Anfänge reichen jedoch bis ins Jahr 1989 zurück, als mit dem neu gegründeten Verein Durchzug mehr Leben in die Zuger Kulturszene gebracht werden sollte.

Zug – Dieser «Verein für Kulturpower» organisierte grössere und kleinere Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten.

1992 konnte sich Durchzug in die Liegenschaft Galvanik im Choller einmieten und mit Unterstützung der Stadt eine feste Location für junge Kultur etablieren. Neben den Veranstaltungsräumen waren Proberäume für Musikschaffende vorhanden. 1995 erhielt der Verein eine Umbaubewilligung. Stadt, Kanton und Private halfen bei der Finanzierung. Dennoch wollte der Verein vorerst unabhängig bleiben und auf Subventionen verzichten. Am 1. Januar 1996 erfolgte die offizielle Eröffnung der Galvanik vor den Toren Zugs. Bis Ende 2000 fanden hier rund 680 Anlässe mit rund einer Viertelmillion Besucherinnen und Besuchern statt.

Der junge Veranstaltungsort war zu einem wichtigen Player auf dem Kulturplatz Zug geworden, hatte aber auch mit seinem Ruf zu kämpfen: Der Treffpunkt war unter der Zuger Bevölkerung zuweilen als Ort verschrien, wo Drogen konsumiert und auch umgeschlagen werden. Das Schmuddelimage haftete der «Galsche» punktuell bis noch in jüngste Zeit an.

Neueröffnung nach umfassender Sanierung

Im November 2000 meldete der Verein Konkurs an – die Pläne, langfristig finanziell unabhängig zu funktionieren, waren nicht aufgegangen. Aber unter der Bevölkerung herrschte trotz allem weitgehend Konsens, dass die Galvanik eine Bereicherung für die Szene ist und weiterhin bestehen soll. Die neu gegründete Interessen­gemeinschaft Galvanik Zug (IGGZ) konnte im Frühjahr 2001 dank einer erfolgreichen Spendenaktion die Konkursmasse erwerben. Mit variierenden Konzepten wurde der Betrieb die kommenden Jahre aufrechterhalten, von der Stadt wurden jährlich 120000, später 190000 Franken gesprochen.

Bis 2008 war die fernere Zukunft der zunehmend sanierungsbedürftigen Galvanik ungewiss – es blieb offen, ob der Mietvertrag verlängert würde. Doch dann konnte die Stadt einen Baurechtsvertrag für 25 Jahre unterzeichnen. Die Sanierung wurde in Angriff genommen. Nach einem Brand im September 2008 musste die IGGZ den Betrieb jedoch auf andere Orte in Zug auslagern. Der Baukredit für die Sanierung der Galvanik in Höhe von 4,35 Millionen Franken wurde vom Volk genehmigt. Nach einer Betriebspause im Choller von drei Jahren konnte die neue Galvanik ihre Tore wieder öffnen – unter der Ägide der neuen Geschäftsleiterin Eila Bredehöft mit ihrem sechsköpfigen Team.

Die Galvanik ist seither zu dem geworden, was sie heute ist – ein modernes Kulturzentrum mit einer generationenübergreifendem Programmvielfalt – und somit zu einem der wichtigsten Veranstaltungsorten im Kanton mit überregionaler Ausstrahlung. (fae)

Hinweis
Die laufende Saison steht ganz im Zeichen des Jubiläums. Infos unter www.galvanik-zug.ch.