Ein Fest für die Toleranz

Kunst & Baukultur

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Am «Let’s Talk Family Day» geht es um Kulturen und das Zusammenleben. Passend dazu wurde auch ein Kunstprojekt offiziell eingeweiht.

  • Die Mädchen und Buben vom Schulhaus Guthirt (Bild oben) begrüssen die Besucher zur Einweihung des «Ship oft Tolerance». (Bild Stefan Kaiser)
    Die Mädchen und Buben vom Schulhaus Guthirt (Bild oben) begrüssen die Besucher zur Einweihung des «Ship oft Tolerance». (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Man hätte meinen können, halb Zug sei am Samstagnachmittag auf den Beinen und am «Let’s Talk Family Day» anwesend, so bevölkert war der Landsgemeindeplatz. Der Anlass sollte als Denkanstoss zu einer toleranteren Einstellung untereinander, nicht nur im Kanton Zug, sondern auf der ganzen Welt, dienen. Ein grosses und wichtiges Anliegen in einem so kosmopolitisch veranlagten Kanton, wie Zug es ist. Die Werte, die der Anlass vermittelte, wurden anschaulich auf Plakaten wiedergegeben, die von Kindern des Schulhauses Guthirt gemalt worden waren. Regenbögen und Herzen zählten dabei zu den beliebtesten Motiven, aber auch Darstellungen von verschiedenfarbigen Händen, die sich zu einer Geste der Liebe und des Teamworks berühren, waren zu sehen. Für die Kinder schien Intoleranz kein Thema zu sein, vielleicht, weil viele von ihnen erst im Unterricht davon erfahren haben. Der «Let’s Talk Family Day» setzt sich dafür ein, dass das wenn möglich auch so bleibt.

Plattform für Vereine

Für die Besucher gab es viele Möglichkeiten zur Unterhaltung an Ständen, und Vereine und Organisationen, die sich interkulturelle Toleranz und Zusammenarbeit auf die Fahne geschrieben haben, liessen die Gelegenheit zur Demonstration ihres Schaffens nicht ungenutzt verstreichen. Privatschulen mit internationalem Zielpublikum – wie etwa das Montana – waren mit einem Stand vertreten. Manche Vereine demonstrierten auch gleich ihr Können. So gab es für die Besucher während des ganzen Nachmittags viel zu entdecken. Zum Beispiel konnten sie einen aufwendig choreografierten Schwerttanz zu beliebter Popmusik als Showeinlage zwischendurch bestaunen. «Das war wirklich toll», schwärmte der 13-jährige Markus Zihlmann aus Zug nach der Vorführung. «Die müssen das ja megagut können, dass sie sich nicht selber schneiden», ergänzt er ganz beeindruckt.

Spektakuläre Einweihung

Den Höhepunkt des Nachmittags bildete die Einweihung des «Ship of Tolerance». Vor der Rössliwiese wurde eifrig um einen Platz mit gutem Seeblick gerangelt. Schliesslich fuhr das Schiff feierlich vor. Doch bevor unter grosser Begeisterung die Segel aus Kinderzeichnungen gehisst wurden, gab es noch einige Worte zu hören. So sprach Stadtpräsident Dolfi Müller in seiner Rede darüber, wie wichtig Toleranz in einer funktionierenden Gesellschaft sei. «Unsere Zeit ist eine Pulverfabrik ohne Rauchverbot», habe Dürrenmatt einmal gesagt, doch er tue sein Bestes, um dieses Rauchverbot einzuführen, sagte Müller.

Um die Diversität im Kanton auch lebhaft zu demonstrieren, hiessen die Schülerinnen und Schüler, die sich für die Segel des Schiffs ins Zeug gelegt hatten, das Publikum in ihren Muttersprachen zur Einweihung willkommen, bevor dann das Schiff bestaunt werden konnte. (Julian Koller)