Ein Altersheim als Schauplatz

Theater & Tanz

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Das jüngste Bühnenstück des Theaters Menzingen erlebte im Zentrum Schützenmatt eine erfolgreiche Premiere.

  • Die Laiendarstellerinnen und -darsteller sind mit viel Engagement dabei. (Bild Matthias Jurt)
    Die Laiendarstellerinnen und -darsteller sind mit viel Engagement dabei. (Bild Matthias Jurt)

Menzingen – Der Titel des Stücks «Wenn die Alten flügge werden» regt die Fantasie an, gilt doch dieser Satz im Allgemeinen für die junge Generation. Zum Inhalt sei an dieser Stelle nicht alles verraten, gibt es diese Woche doch noch drei weitere Aufführungen, sodass die ganze Geschichte eins zu eins erlebt werden kann. Das Geschehen ist in doppelter Hinsicht zeitgemäss, indem es sowohl politisch wie digital daherkommt. Und dies auf eine nicht alltägliche Art und Weise.

Es handelt sich um eine Komödie mit ernstem Hintergrund, aufgelockert durch wiederholte Situationskomik und träfe Pointen der alten Herrschaften. Das zehnköpfige Ensemble, bestehend aus fünf Frauen und fünf Männern, zeigt ohne Hänger eine eindrückliche schauspielerische Leistung.

Motivierte Laiendarsteller

Regie führt zum sechsten Mal Rita Kälin, unterstützt von Rita Bachmann. Im Gespräch mit unserer Zeitung lobt die Regisseurin die Motivation der Laiendarsteller und deren Einsatzfreude. Eine zweimalige Probe in der Woche sei nicht zu unterschätzen, sagt sie zu den Einsätzen. Dies umso mehr, als die ersten Proben bereits im Mai begannen und die Akteure im Berufsalltag stehen und somit die Altersheimbewohner auf der Bühne lediglich mimten. Die Verantwortlichen der Maske hätten dies jedoch überzeugend gelöst. Was ihr bei der Inszenierung zudem helfe, sei der Umstand, dass die Mehrheit der Darsteller schon Bühnenerfahrung habe, so die Regisseurin. Zudem gelinge es immer wieder, neue und vor allem auch jüngere Leute für einen Auftritt zu gewinnen.

Der Autor des Stücks ist Christoph Schwager aus Olten, wo es im Jahr 2006 im von ihm gegründeten Schwager Theater uraufgeführt wurde. Nachdem dieses Stück schon länger in den Köpfen der Mitglieder der Theatervereinigung herumgeschwirrt sei, habe Regisseurin Rita Kälin zusammen mit dem Präsidenten Beat Weiss dem Autor in Olten einen Besuch abgestattet, sagt sie. «Er wollte uns zuerst kennenlernen, bevor er sein Theaterstück in unsere Hände gab.» Dazu gehörte auch das Einverständnis, dass die Regisseurin gewisse Änderungen im Text vornahm und die Inszenierung nach ihren Vorstellungen gestaltete.

«Es ist ein fantastisches Theaterstück, auch wenn eine aufwendige Produktion dahintersteckt», so das Fazit der Re­gisseurin Rita Kälin.

Viel Arbeit im Hintergrund

Das geht so weit, dass im Rahmen des Inhalts ein Film produziert wurde, der eine Demonstration aus mehreren Dutzend Teilnehmern zeigt. Dieser Kurzfilm wird als Tagesschaubeitrag von SRF auf der Leinwand gezeigt, und als Moderatorin konnte dafür die allseits bekannte Sabine Dahinden gewonnen werden.

Die Regisseurin betont, dass sie sich auf ein eingespieltes Team verlassen könne, sei es beim Bühnenbau, der Dekoration oder in der Tontechnik. Die gute Zusammenarbeit der vielen Freiwilligen, die im Hintergrund arbeiten, und deren Verlässlichkeit lobt auch Beat Weiss, Präsident der Theatervereinigung Menzingen. Dies gilt namentlich auch für die in der Festwirtschaft Tätigen, die sowohl vor wie nach den Aufführungen voll im Einsatz stehen. Das fröhliche Zusammensein und die Möglichkeit, sich auszutauschen, sind nicht nur in Menzingen Bestandteil des Theaterabends, aber hier ganz besonders. (Text von Hansruedi Hürlimann)

 

Hinweis Heute Dienstag sowie am Freitag, 27., und Samstag, 28. Oktober, finden um 20 Uhr weitere Vorstellungen statt.