Ein Schritt zurück aber kein Rückschritt

Musik

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Das Ägeritalorchester hat viele Rücktritte zu verkraften – aber die Vakanzen sind gefüllt.

Unterägeri – Der Ort für die Generalversammlung könnte nicht gehaltvoller gewählt sein – der Name «Gupf» bedeutet «Anhöhe, Giebel oder Kuppe. Von diesem Ort aus wurde in den letzten 14 ½ Jahren das Ägeritalorchester administrativ und musikalisch geleitet. Nun reichte der Präsident Geni Häusler seine Demission als Präsident ein und damit tritt er von der Anhöhe etwas bergab ins Oberdorf, hin zu den Orchestermitgliedern.

Sein Nachfolger, Michael Iten, fasste die Verdienste des scheidenden Präsidenten in sinnigen Worten zusammen und ehrte das Engagement von Geni Häusler ausführlich, ohne sicher zu gehen, nicht doch gewisse Arbeiten vergessen zu haben, denn Geni ist ein arbeitsamer und quirliger Geist. Seine Schaffenskraft reichte von der Führung des Archivs hin zur Pflege und Dokumentierung der Sammlung vereinseigener Instrumente. Er organisierte Konzerte und engagierte sich für das Orchester auch als Türöffner für Auftritte in den Kirchen des Ägeritals. Alle dies führte dazu, dass der Vorstand ihn als Ehrenpräsidenten vorschlug. Die Generalversammlung folgte diesem Vorschlag mit Applaus und drückte so die allgemeine Zustimmung aus. Geni hat sich für kürzere Schritte entschieden, aber alle Schritte hallen nach.

Dank Präsidentin sind Krisen gemeistert worden

In fast gleicher Weise wurde endlich das Wirken von Margrit Meier gewürdigt. Auch sie hat als Präsidentin 14 Jahre lang gewirkt und das in einer Zeit, die das Orchester rückblickend auch als Krisenzeit bezeichnet. Dank Margrit hat man diese Klippen umschifft und den Weg in ruhigeres Gewässer gefunden. Mit der Ehrenmitgliedschaft dankte der Verein Margrit für die grossen Verdienste.

Aber nicht nur die Vergangenheit war präsent an dieser Generalversammlung, sondern auch die Gegenwart und Zukunft. Michael Iten wurde einstimmig als neuer Präsident gewählt. Da er in Unterägeri als Lehrer wirkt und in Oberägeri wohnt, ist er nur schon dadurch prädestiniert, das Talorchester zu führen. Seine Leidenschaft für die Musik und seine gewinnende Art im Umgang mit Menschen sind ideal für ein Orchester, das dorf- und generationenübergreifend wirkt.

Leider verliess auch die gewandte und vorausblickende Kassierin Beatrice Merz nach sechs Jahren erfolgreicher Arbeit das Orchester. In Abwesenheit wurde ihr Einsatz gewürdigt. An ihre Stelle tritt Caroline Gärtner, welche Cello spielt und neu eben nicht nur die Saiten zupft, sondern die Ein- und Ausgaben regelmässig prüft.

Der verjüngte Vorstand möchte auch neue Vereinsmitgliederinnen anwerben und ruft alle auf, welche je ein Streichinstrument spielten, dieses doch wieder hervorzuholen und im Orchester mitzumachen. Dabei spielt das Alter, die Herkunft oder die Sprache keine Rolle, es ist die Freude an der Musik, die zählt. Der Kapellmeister Adrian Häusler würde sich über ein paar Zuzüge freuen. Ein erster Schritt ist geplant und erfolgt mit einem kleinen Auftritt am 2. Oktober zusammen mit ein paar jungen Streicherinnen.

Für das Ägeritalorchester: Peter Lüthi