Probieren ist ausdrücklich erlaubt
Dies & Das
Anlässlich des Production Days gaben 43 Produzentinnen und Produzenten der Stadt Zug Einblicke in ihr Schaffen.
Zug – Insgesamt 43 Stadtzuger Handwerk- und Designbetriebe sowie Kulturschaffende öffneten am Samstag ihre Ateliers, Läden und Werkstätten, um die aufmerksamen Besuchenden zuvorkommend über ihr Handwerk zu unterrichten. Die unterschiedlichen Berufe wurden den Anwesenden bei einladender Stimmung durch – wortwörtlich – hautnahe Darbietungen erlebbar gemacht.
An der Grienbachstrasse etwa öffnete das bald 70-jährige Familienunternehmen Theo Lisibach Carosserie AG, das auf qualitative Schadensabwicklung spezialisiert ist, die Garage. Bei frischem Kaffeeduft zeigte sich der Inhaber Fabian Meier voller Vorfreude: «Hoffentlich können sämtliche Besuchenden etwas lernen – besonders diejenigen, die zu Hause gerne basteln. Bei eigenhändigen Kunststoffreparatur- oder Aufpolierarbeiten am Fahrzeug können teure Fehler entstehen.»
Wie wird ein Lederrucksack hergestellt?
Die Zuger Kundschaft, welche das Auto oft als Prestigeobjekt betrachte, wolle oft bereits geringe Kratzer behoben haben, so Meier: «Zudem richten wir nach Unfällen etwa das Assistenzsystem wieder ein und sind mit dem neusten Kalibriersystem hochmodern eingerichtet.» Als täglichen Ansporn zur Bestleistung beschreibt Meier die positiven Kundenrückmeldungen: «Wir sind ein junges Team mit einer persönlichen und aufgestellten Firmenatmosphäre.»
Umgeben von wohlriechenden Ledersorten unterstützte der Inhaber des in dritter Generation geführten Familienunternehmens Odermatt Lederwaren AG, André Odermatt, eine Handvoll Gäste bei der Produktion eines Lederrucksacks: «Wir geben das ganze Jahr über Kurse. Leder ist ein geschmeidiges und vielseitig einsetzbares Produkt.»
Odermatt, dessen Geschäft in der Industriestrasse angesiedelt ist, stellt fest, dass gesellschaftlich der Bezug zu Leder und ganz grundsätzlich zu unterschiedlichen Materialien verloren gegangen sei: «Wer sich aus Spargründen eine nur 3 bis 4 Jahre haltbare Lederkopie aus Plastik kauft, denkt nicht nachhaltig. Lederprodukte halten 40 bis 60 Jahre und lohnen sich langfristig erst recht noch finanziell.»
Einblicke in die Welt der Hautpflege gewann das Publikum beim Kosmetikstudio Eve's Beauty Lounge an der Dorfstrasse. Unterstützt durch ihre Tochter klärte die Inhaberin und Geschäftsführerin Evelin Emmenegger die gesichtspflegeaffinen Besuchenden mit wissenswerten Informationen auf und bot Gesichtspflegen an: «Die Haut ist das grösste Ausscheidungsorgan und die Grundlage für eine gesunde Haut ist ein guter Sonnenschutz.»
Sie biete unter anderem Anti-Aging- und Aknebehandlungen an, so Emmenegger: «Ich bringe Hyaluron und Wirkstoffe in die Haut, was sich angenehm anfühlt. Um der Alterung entgegenzuwirken, halte ich die tiefen Hautschichten gesund und strebe langfristige, nachhaltige, schmerzfreie und nicht invasive Behandlungen an.»
Ein tüftelnder Destillateur
Dichtes Gedränge herrschte in der Brennerei der Heiner's Destillate GmbH im Zurlaubenhof, wo Cordula und Thomas Heiner 45 Destillate herstellen und vertreiben – darunter frisch im Sortiment ein Bärlauchs-Schnaps und eine Gin-Essenz: «Mit mehr Sorten wäre der Konsument überfordert», so Thomas Heiner. Er habe bereits an unzähligen Geschmäckern herumgetüftelt, führte seine Ehefrau mit einem Schmunzeln aus.
Thomas Heiner: «Leider haftet dem Alkohol vermehrt eine negative Konnotation an, auch durch die Medien. Wir freuen uns auf die heutigen Begegnungen und hoffen, dass sich weiterhin viele Leute Zeit für ein genussvolles Gläschen Schnaps nehmen». Als Obstbrenner scheinen sie auch ein ganz gutes Händchen für Gin zu haben – «Heuer wurde unser ‹Gin im Holz› prämiert», meinte Heiner stolz. (Text: Nils Rogenmoser)
