Im Museum setzt die Eiszeit ein

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Das Museum für Urgeschichte hat eine neue Sonderausstellung konzipiert. In «Mammuts – Zuger Riesen zeigen Zähne» stehen die Funde vom Sommer 2015 in Rotkreuz im Fokus.

  • Die Mammutfunde aus Rotkreuz werden von Mitte Januar bis Mitte April im Museum für Urgeschichte erstmals ausgestellt. (Bild PD)
    Die Mammutfunde aus Rotkreuz werden von Mitte Januar bis Mitte April im Museum für Urgeschichte erstmals ausgestellt. (Bild PD)

Zug – Eisige Kälte und gigantische Gletscher: Im Museum für Urgeschichte an der Hofstrasse in Zug dreht sich alles um die letzte Eiszeit. In der Sonderausstellung «Mammuts – Zuger Riesen zeigen Zähne» stehen die Entdeckungen vom Sommer 2015 in Rotkreuz im Fokus: Damals wurden ein Stosszahn und acht grössere Knochenfragmente eines Mammuts gefunden.

Museumsleiter Ulrich Eberli verweist darauf, dass Funde aus Feuerstein von 16000 bis 12500 v. Chr. belegen, dass zu dieser Zeit am Nordende des Zugersees Menschen lebten. «Sensationelle Funde kennen wir aus verschiedenen Höhlenfundstellen in Schaffhausen und Solothurn. Diese sehr attraktiven und anschaulichen Funde werden wir in der Ausstellung auch zeigen.» Die Sonderausstellung beginnt am Sonntag, 13. Januar, und dauert bis zum 14. April.

Die Ausstellung ist in mehrere Teile konzipiert: In der Shedhalle lädt die «Erlebniswelt Eiszeit» dazu ein, den eiszeitlichen Alltag aktiv zu entdecken. Das heisst, es gibt lebensgrosse Nachbildungen von Mammuts – eines Bullen und eines Weibchens mit zwei Jungtieren –, ein Jägerlager und eine Jagdstation. Auch ein Blick durch die Virtual-Reality-Brille soll die Eiszeit erlebbar machen. Man könne damit virtuell auf die Jagd gehen und gar einen Speer werfen, verrät Ulrich Eberli. Ein weiterer Ausstellungsteil befasst sich mit den modernen Untersuchungsmethoden, welche die Archäologie bei einem Fund wie etwa den Mammutknochen anwendet, so der Museumsleiter.

Des Weiteren werden im Museum Originalfunde aus dem Zeitraum zwischen etwa 25000 und 15000 v. Chr. gezeigt. Die Knochen und der Stosszahn vom Mammut aus Rotkreuz werden in zwei grossen Vitrinen ausgestellt. «Am schwersten ist der Stosszahn mit über 40 Kilogramm. Um diesen Zahn in einer Vitrine zu platzieren, braucht es drei Personen», weiss Eberli. Er verweist weiter darauf, dass Stosszähne und Knochen selten seien, da sich diese weniger gut erhalten würden. «Backenzähne, also Molaren, kommen in Kiesgruben immer wieder zu Tage», sagt Ulrich Eberli.

«Eine sehr kreative Zeit»

Weiter stellt das Museum auch Waffen, Werkzeuge und Schmuck aus Stein, Knochen und Geweih aus. Diese geben einen Überblick über die materielle Kultur der späten Eiszeit und über ihre Tierwelt. Zum Anfassen und Erkunden der Funktionsweise der Objekte gibt es Nachbildungen, die die Besucher anfassen dürfen. «Ziel der Ausstellung ist es, auf eine sehr spannende Epoche der Menschheitsgeschichte hinzuweisen und zu zeigen, wie damals bei kalter Witterung und karger Landschaft von der Jagd und der Sammeltätigkeit gelebt wurde», erklärt Eberli und fügt hinzu: «Es ist auch eine sehr kreative Zeit, in der zahlreiche Kunstwerke hergestellt wurden.»

Die Sonderausstellung, an der seit Anfang 2018 geplant wird, richtet sich primär an Familien. «Aber natürlich auch an alle Personen, die sich für Archäologie, Mammuts und die Eiszeit interessieren», präzisiert Ulrich Eberli. Seit Dezember baut das Museum nun die Erlebniswelt in der Shedhalle auf – alles soll pünktlich zur Vernissage am 13. Januar stehen. Der Museumsleiter ist zuversichtlich, dass das gelingt. (Andrea Muff)

Hinweis
Weitere Informationen zur Sonderausstellung finden Sie auf www.urgeschichte-zug.ch.