Atelier63 mit neuer Ausstellung

Kunst & Baukultur

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«Transformation» ist wohl die letzte Ausstellung in der Zuger Shedhalle: Im Jahr 2024 wechselt der Standort.

Zug – «Es sind turbulente Jahre mit Corona und Ukraine-Krieg – auch für die Kunstschaffenden», sagt Sam Heller, Präsidentin vom Atelier63. Sie erklärt: «Einige haben wegen Corona aufgehört, andere leiden durch den Krieg unter Materialknappheit und mussten neue Wege finden. Insbesondere die Kunst scheint sich rechtfertigen zu müssen, und zugleich hinterfragen sich die Kunstschaffenden selber: Was kann und soll die Kunst in so turbulenten Zeiten? Was haben sie in der Zeit gemacht?» Um diesen Diskurs zu führen, stellen sie und Mitorganisatorin Brigitte Moser das Thema Transformation ins Zentrum der kommenden Ausstellung, die vom 7. bis zum 10. September mit 15 Teilnehmenden in der Shedhalle stattfindet. Zu den Kunstschaffenden des Ateliers63 stossen weitere Gäste dazu.

Alle Teilnehmenden können frei ausdrücken, wie sie oder ihr Schaffen sich in den letzten Jahren verändert haben. Samuel Hegetschweiler zeigt Ölgemälde in klassischer Technik mit futuristischen Sujets. Tonio Bravo hängt ein Mobile mit Friedenstauben auf. Ramon Bachmann hat aus dem Berliner Atelier Schablonen mitgebracht von einer Quartier-Aussenraumgestaltung. Chun Chen stellt das Wasser ins Zentrum, für ihn der Inbegriff von Transformation. Brigitte Moser gestaltete aus einem Rossschwanz eine geflochtene Dornenkrone und präsentiert Installationen aus Draht und Hörnern. Sam Heller, die das Studium zum Master in Kunst begonnen hat, befasste sich mit Pornografie und setzte die KI in einem mehrstufigen Prozess für die Illustration ein. Helena Todorovic präsentiert Tattoos auf Holz. Auch die anderen werden für Überraschungen sorgen. Bis vor einem Jahr wurde dem Atelier63 der Mietvertrag von der Stadt Zug jeweils für ein Jahr verlängert. Man war schon länger vorgewarnt und begab sich auf Standortsuche. Als Ersatz wurde die ehemalige Produktionshalle 11 der V-Zug an der Industriestrasse gefunden. Allerdings auch wieder für eine Zwischennutzung auf Zeit.

Für eine optimale Auslastung der grossen Halle wurde der Verein Kunst Cluster gegründet, mit Sam Heller als Präsidentin. Dem Verein gehören das Atelier63, der Quartierverein Guthirt, die Kunstgesellschaft und der Zuger Film an. Auf einem Plan zeigt Heller die derzeitigen Umbaumassnahmen und die Raumaufteilung. Der grösste Teil in der Mitte wird durch das Schaulager des Kunsthauses besetzt. Das Atelier63 erhält etwas grössere Räume als derzeit. Laut Sam Heller werden statt heute neun später elf Kunstschaffende einen Platz erhalten.

Neben dem Büro des Zuger Films gibt es Platz für die Aktivitäten des Quartiervereins. Auch weiterhin soll dort eine öffentliche Nutzung durch Konzerte, Ausstellungen und Kulturanlässe möglich sein, ist Heller überzeugt. Geplant sind auch gemeinsame Veranstaltungen der beteiligten Organisationen.

Wichtig ist für sie noch, dass die Mietkosten weiterhin gleich hoch sind. Auch wenn durch den Verein mehr Freiwilligenarbeit auf alle zukommt, sei man zufrieden mit der neuen Lösung. Mit der Eröffnung wird auf Mitte 2024 gerechnet. Doch jetzt im Moment freuen sich alle auf die aktuelle Ausstellung Transformation. (Text von Monika Wegmann)


Hinweis 

Die Ausstellung «Transformation» läuft vom 7. bis 10. September in der Shedhalle, Hofstrasse 15, Zug: Do. 19 bis 22 Uhr, Fr./Sa. 16 bis 22 Uhr, So. 16 bis 20 Uhr. Das Podium «Transformation im Kulturbetrieb» mit Iris Weder (Leiterin Abteilung Kultur Zug) und Andrea Schelbert (Kulturbeauftragte Baar) findet am Samstag um 18 Uhr statt. Mehr Infos: www.atelier-63.ch