Das Zuger Kammerensemble und Nuria Rial interpretieren Bach

Musik

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Das Herbstkonzert 2022 des Zuger Kammerensembles verspricht eine reiche Varietät an Werken aus Barock und Spätromantik. Gastsolistin ist die bekannte, auf Barockmusik spezialisierte Sopranistin Nuria Rial.

  • Nuria Rial (Bild PD)
    Nuria Rial (Bild PD)

Unterägeri – Den Auftakt dabei macht die Kantate «Mein Herze schwimmt im Blut» von Johann Sebastian Bach. Ihrem Titel gerecht werdend, ist das Gesangsstück ergreifend durch und durch. Es gilt als eines von Bachs Hauptwerken seiner frühen Weimarer Jahre. Bach, damals erst 26-jährig, war bereits Hoforganist und Konzertmeister. Er vertonte eine 1711 veröffentlichte Dichtung des Darmstädter Hofbibliothekars, worin mit wortmächtiger und bildreicher Sprache die Zerknirschung eines reumütigen Sünders geschildert wird. Die weiträumigen Melodiebögen übernimmt die damals noch ungewohnte Oboe, ein Zeichen dafür, dass Bach die kleingliedrige Phrasenbildung verlassen hat. Die Kantate endet nicht düster, sondern im beschwingten Giguerhythmus.

Die zweite Bach-Kantate «Ich bin vergnügt mit meinem Glücke» erzählt im Text unverkennbar vom Gleichnis und den Arbeitern im Weinberg. Bach komponierte sie 1727, der Textdichter ist unbekannt. Die Kantate fängt feierlich an und beeindruckt mit weitausschwingenden Oboen-Koloraturen gleich einem Oboenkonzert. Das Ganze ist in einem durchhörbaren Dreiertakt komponiert, es soll das Gleichnis des mit seinem von Gott verfügten Schicksal Zufriedenen zeigen. Nach einem schlichten Rezitativ folgt eine tänzerisch belebte Arie und endet mit einem Schlusschoral. Die Kantate vermittelt einen fröhlichen und dankbaren Geist.

Die beiden Bach-Kantaten als Hauptwerke dieses Programms werden umrahmt von konzertanten Klängen der Spätromantik – Werke von Claude Debussy und Maurice Ravel. (fae)

Hinweis

Konzert des Zuger Kammerensembles, Sonntag, 30. Oktober, 18 Uhr, Marienkirche Unterägeri, sowie Dienstag, 1. November, 18 Uhr, Pfarrkirche St. Martin Baar