Von der Scheune übers Chalet bis zum «Sprützehüsli»
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Die Inventarisierung der schützenswerten Denkmäler kommt voran. Für Hünenberg und Walchwil liegen nun die neuen Daten vor. Damit verfügen neun von elf Gemeinden über ein aktuelles Verzeichnis.
Hünenberg – Die kantonale Denkmalpflege aktualisiert zurzeit das Inventar der schützenswerten Denkmäler. Nach Konsultation der Gemeinden hat der Kanton nun für Hünenberg und Walchwil jene Liegenschaften definiert, für die eine sogenannte «Schutzvermutung» besteht. Dies teilte die zuständige Direktion des Innern kürzlich mit.
Ein aktuelles Inventar schaffe Transparenz, Planungs- und Rechtssicherheit für alle Beteiligten, heisst es in der Mitteilung. «Es beschleunigt die Abklärung der Schutzwürdigkeit und liefert eine Gesamtübersicht über historisch wertvolle baukulturelle Zeugen im Kanton Zug.» Im Inventar der schützenswerten Denkmäler sind Objekte erfasst, für die eine sogenannte Schutzvermutung besteht, die aber nicht geschützt sind. Die gegenwärtige Revision berücksichtigt Bauten, die bis 1975 erstellt wurden. Das kantonale Denkmalschutzgesetz schreibt vor, dass die Zuger Gemeinden die kantonale Denkmalpflege zur Stellungnahme einladen, bevor Baubewilligungen für Bauvorhaben an inventarisierten Liegenschaften erteilt werden.
Eigentümerinnen und Eigentümer wurden von der Direktion des Innern jüngst zu Informationsveranstaltungen nach Walchwil und Hünenberg eingeladen und über die gesetzlichen Grundlagen informiert. Denkmalpflegerin Franziska Kaiser wies dabei auf die wertvollen Rückmeldungen aus den Gemeinden bei den Inventarisierungsvorschlägen hin. «Die Gemeinden verfügen über viel Wissen, was die Bauhistorie angeht. Dieses macht sich der Kanton bei der Inventarisierung zu Nutze.» Umgekehrt, so Hünenbergs Gemeindepräsidentin Regula Hürlimann, würden die Gemeinden dank der Konsultation für erhaltenswerte Liegenschaften in ihren Gemeinden sensibilisiert. Es finde eine wichtige Diskussion statt. «Es ist gut, dass Kanton und Gemeinden den Dialog in dieser Sache verstärkt haben. So kann dieser Prozess konstruktiv gestaltet werden», so Hürlimann.
Neu im Inventar finden sich etwa das «Sternen-Chalet» an der Dorfstrasse 6 in Walchwil oder die Scheune des Guts «Früebüel» auf dem Walchwilerberg. In Hünenberg wurden neu das Spritzenhaus bei der Stadelmatt, das Schulhaus Matten oder das stattliche Wegkreuz an der Kantonsstrasse zwischen Lindencham und Sins aufgenommen.
Zum Abschluss folgt das Ägerital
Zum Abschluss der Inventarisierung stehen noch Oberägeri und Unterägeri an. Die Revision des kantonalen Inventars der schützenswerten Denkmäler wird voraussichtlich bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Ausgehend vom gesamten Gebäudebestand gelten im Kanton Zug heute rund 6 Prozent der Bauten als schützenswert. Etwa 2 Prozent stehen unter Denkmalschutz. (Redaktion)