Endlich wieder ein Auftritt

Musik

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Die Zuger Rockband Braggarts tritt das erste Mal seit fünf Jahren wieder auf und feiert eine Plattentaufe.

  • Ralf Bütikofer (oben links) ist der Kopf der Band Braggarts. Im Uhrzeigersinn: Philippe Käser (Gitarre), Marcel Burgener (Schlagzeug), Holger Jacob (Bass), Marcel Zogg (Gitarre) und Christoph Schön (Keyboard).Bild: zvg
    Ralf Bütikofer (oben links) ist der Kopf der Band Braggarts. Im Uhrzeigersinn: Philippe Käser (Gitarre), Marcel Burgener (Schlagzeug), Holger Jacob (Bass), Marcel Zogg (Gitarre) und Christoph Schön (Keyboard).Bild: zvg

Zug – Ralph Bütikofer, den alle «Büti» nennen, hat 2006 die Band Braggarts gegründet. Die «Maulhelden» spielen Indie-Rock, Bütikofer schreibt die Texte für ihre Songs, die Musik entwickelt die ganze Band gemeinsam. 2010 konnten die Braggarts im Volkshaus Zürich auftreten, 2013 brachten sie dann ihr erstes Album heraus.

Nach diesem ersten Erfolg ging die Band auseinander. Bütikofer erklärt: «Es waren vor allem persönliche Veränderungen, die dazu führten – jemand beendete das Studium, ein anderer verliebte sich auf unserer Auslandstour in Deutschland.» Doch Bütikofer, der in Unterägeri wohnt, gelang es, neue Bandmitglieder zu finden. Mit diesen brachte er 2017 ein weiteres Album und einige Singles heraus. Dann kam Corona, und Konzerte mussten abgesagt werden. Erneut verliessen Musiker die Band. Dafür kam ein alter Bekannter zurück – der Gitarrist Marcel Zogg, der auch schon bei der Gründung der Band dabei gewesen war.

Musik, die zum Nachdenken anregt

Bütikofer ist heute der Einzige, der während der ganzen Zeit dabei war. «Die Band ist einfach mein Ding. Ich schreibe so gerne Songs, liebe es, auf der Bühne zu stehen, und die Band spielt zu gut, um aufzuhören. Doch als ich nach Corona alleine im voll ausgestatteten Bandraum sass, fragte ich mich: ‹Was soll das überhaupt noch?›» Aber Bütikofer fand wieder motivierte Musiker, und gemeinsam entschieden sie sich dafür, den Namen und auch das Konzept «Braggarts» beizubehalten.

Die Wechsel in der Band beeinflussten auch den Musikstil und den Inhalt der Songs. Während die älteren Lieder noch klarer gesellschaftskritische Texte hatten, wirken die neueren Songs persönlicher und auch hoffnungsvoller. Bütikofer erklärt, dass er den Zuhörenden Interpretationsspielraum lassen wolle. «Ich weiss, was die Lieder für mich bedeuten, aber ich formuliere die Texte nicht mehr so direkt wie früher. Die Songs sollen Raum zum Nachdenken lassen.»

Bis nun aber in der neuen Besetzung die ersten Lieder produziert werden konnten, habe es lange gebraucht. Von der Schwierigkeit, den ersten Song zu schreiben, geht es auch in einem der fünf Lieder der neuen EP. Der titelgebende Song «Echoes of Evolution» handelt vom Loslassen und gemeinsamen Feiern. Genau das – eine gemeinsame Feier – soll nun am Samstag bei der Plattentaufe in der Industrie 45 stattfinden. Das Konzert wird für das Musikvideo des Titelsongs aufgenommen, das Publikum kann sich in einer Videokabine filmen lassen, so können alle Teil von Braggarts werden. Neben den neuen Liedern werden auch einige beliebte alte Songs gespielt. Bütikofer freut sich besonders darüber, dass auch ehemalige Mitglieder der Braggarts mitfeiern werden. (Text: Luzia Utiger)