Fabelwesen beleben den Mandelhof

Kunst & Baukultur

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Der Baarer Künstler Elso Schiavo zeigt im Chamer Gemeindehaus eine Auswahl seiner jüngsten Werke.

  • Zu den Schiavo-typischen Gemälden mit Fabeltieren in leuchtenden Farben gesellen sich neuere SchwarzWeiss-Arbeiten. (Bild Andreas Faessler)
    Zu den Schiavo-typischen Gemälden mit Fabeltieren in leuchtenden Farben gesellen sich neuere SchwarzWeiss-Arbeiten. (Bild Andreas Faessler)

Cham – Die Kunst von Elso Schiavo hat für den Kanton Zug fast schon eine identitätsstiftende Komponente. Seit Jahrzehnten sind sie in irgendeiner Form präsent, sei es im öffentlichen Raum, in Druckwerken oder auch vielerorts als Objekte in Privatbesitz.

Seine farbintensiven Kreationen – fantasievolle Fabelwesen, fröhliche Menschen und Tiere oder Skulpturen – haben grundsätzlich etwas Lebensbejahendes.

Buntes und Schwarz-Weisses

Eine Auswahl seiner Werke ist jetzt im Chamer Gemeindehaus Mandelhof zu sehen. Alle drei öffentlich zugänglichen Geschosse im lichtdurchfluteten Foyer des Gebäudes sind mit Schiavos Kreationen bespielt. In den oberen Stockwerken «tummeln» sich hauptsächlich seine bunten Fabel-Mischwesen, zu deren Charakteristika die besonders kreativen Titel gehören, die jeweils neben dem Gemälde vermerkt sind. Die intensiv leuchtenden Kreaturen auf weissem Grund sind hauptsächlich in den vergangenen fünf Jahren entstanden.

Im Parterre stehen als skulpturale Schaustücke zum einen ein bemalter Paravent aus Holz sowie jene Holzsitzbank, welche Schiavo anlässlich der 50 Jahre Theater im Burgbachkeller Zug entworfen hat. Daneben findet man hier hauptsächlich eine Selektion der neueren Kreationen. Es handelt sich um eher kleinformatige, quadratische Bilder mit den altbekannten Fabelwesen, jedoch vorderhand mit schwarzem Acrylstift ausgeführt, einige von ihnen sind parziell koloriert.

Die jüngsten Werke des Baarer Künstlers sind skulptural und ebenfalls Teil der Ausstellung, doch sind sie aufgrund ihrer filigranen Machart nicht physisch vor Ort ausgestellt. Es sind Frauenfiguren aus Holz, mit Acryl koloriert, auf einer Metallbasis. Jede der Figuren ist ein Unikat. Die Damen sind im Showroom an der Alten Steinhauserstrasse in Cham zu besichtigen.

Umfassendes Lebenswerk

2024 wird Elso Schiavo 90 Jahre alt. Seine Ehefrau und Partnerin Anna Marie Arrigoni macht denn auch keinen Hehl daraus, dass der betagte Künstler in letzter Zeit an Energie und Schaffenskraft eingebüsst hat. «Er hat in seinem langen Leben sehr viel geschaffen, irgendwann lässt das eben nach», sagt die Kunsthändlerin. «Sein Lebenswerk ist so umfassend, man darf es guten Gewissens als abgeschlossen betrachten.»

Im Herbst 2021 wurde dieses Lebenswerk in kompakter Form im Baarer Schwesternhaus gezeigt. «Eine kleine Zeitreise durch das Schaffen von Elso Schiavo» hiess die Ausstellung. Jetzt hat man mit der Präsentation im Chamer Mandelhof die Gelegenheit, noch einmal einen Querschnitt durch Schiavos Werk zu sehen – und sich eines der Exponate zu sichern. Sie können allesamt erworben werden. Entsprechende Formulare liegen auf.

Die Schiavo-Ausstellung im Mandelhof ist während der üblichen Büroöffnungszeiten zugänglich. Sie dauert bis zum Beginn der Sommerferien. Weitere Werke von Elso Schiavo, darunter auch die oben beschriebenen Frauenfiguren, sind im Showroom an der Alten Steinhauserstrasse 35 in Cham zu besichtigen. (Text von Andreas Faessler)

www.galerie-arrigoni.ch