Kirche lädt zur Selbstbetrachtung

Kunst & Baukultur, Brauchtum & Geschichte

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In der Ausstellung in der reformierten Kirche hat die City-Kirche Zug mehrere Selfie-Stationen eingerichtet.

  • Die Selfie-Station vor der Kirche zeigt zwei Figuren mit grüner Bedeckung. (Bild PD)
    Die Selfie-Station vor der Kirche zeigt zwei Figuren mit grüner Bedeckung. (Bild PD)

Zug – In Anlehnung an die Selfie-Museen hat die City-Kirche Zug anlässlich der Vernissage fünf interaktive Selfie-Stationen präsentiert, welche die Szenografin und Künstlerin Nicole Henning eigens gestaltet hat. Ausgehend von verschiedenen Bibelstellen sind Stationen vor und in der reformierten Kirche entstanden, die einladen, sich spielerisch zu überlegen, wie wir uns selber sehen.

Ob als fürsorgliche Menschen, als Liebende mit grossem Herzen oder als Licht der Welt. An der Station «Prediger/in» konnte man die eigene frohe Botschaft in Worte fassen und die gute Nachricht sichtbar machen. Oder auf dem Sprungtuch liess sich sinnieren, wer uns im Leben auffängt.

Teil des «Gartens Eden» werden

Oder wer hat nicht schon vom heiligen Schein geträumt: Der Heiligenschein als Zeichen der besonderen Nähe zu Gott ist uns allen zugesagt – genau wie die Menschenwürde. Die Aussenstation vor der Kirche zeigt zwei collagierte Menschenfiguren von unterschiedlicher ethnischer Herkunft im üppigen Grün als Teil des Gartens Eden, Teil von Gottes (bedrohter) Schöpfung. Anlässlich der Vernissage erläuterten die Theologen Hans-Jörg Riwar und Roman Ambühl sowie auch die Künstlerin Nicole Henning den interessierten Gästen die theologischen Grundlagen und Hintergründe der Entstehung dieses Projekts. Nicole Henning hatte grossen Respekt vor der Aufgabe, verschiedene Bibelstellen als Selfie-Stationen zu inszenieren – weil sie nämlich befürchtete, sie könnte unbeabsichtigt in ein Fettnäpfchen treten.

Fragen angestossen

Das ist nicht passiert. Die fünf Stationen regten zum Nachdenken an und die Umsetzung ist gelungen: Schon an der Vernissage machten sich die Gäste mit Freude daran, sich gegenseitig ins richtige Licht zu rücken. Und ganz nebenbei wurden Fragen angestossen wie beispielsweise: Wer bin ich? Was habe ich zu sagen? Wer trägt mich, wen tragen wir? Die Ausstellung kann noch bis am kommenden Montag in der reformierten Kirche in Zug besucht werden.

Für die City-Kirche Zug: Gaby Wiss