Einstimmen auf das 54. Bärgfäscht

Brauchtum & Geschichte, Musik

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Das Walchwiler Bärgfäscht geht in eine weitere Runde. Mit einem launigen Song machen die Organisatoren darauf aufmerksam.

  • Martin Fuchs, Mathias Meienberg und Tom Ions an einem Quartierfest in Zug. (Bild Stefan Kaiser)
    Martin Fuchs, Mathias Meienberg und Tom Ions an einem Quartierfest in Zug. (Bild Stefan Kaiser)

Walchwil – Mundharmonika-, Ukulelen- , Cajon- und Sousafon-Klänge, klatschende und lachende Jodler, Sonnenstrahlen und ein witziger Song: Das Video zum Walchwiler Bärgfäscht, das auf der Website des Jodlerklubs Edelweiss aufgeschaltet ist und in Walchwil via Whatsapp und Facebook verbreitet wird, macht gute Laune.

Das ist das Ziel der Organisatoren und natürlich wollen sie möglichst viele Besucher ans Bärgfäscht locken, das dieses Jahr am 16., 17. und 18. August auf dem Pfaffenboden stattfindet. Um den grössten Anlass im Dorf zu bewerben, haben Martin Fuchs und seine Kollegen vom Jodlerklub bereits 2017 die Idee eines eigenen Bärgfäscht-Lieds in die Tat umgesetzt. «Unser Ziel ist jedes Jahr ein neuer Song. Wir sind stets etwas professioneller geworden», freut sich OK-Präsident Fuchs.

Zusammenarbeit mit Video-Profis

Wurde der erste Song noch amateurhaft mit einem Handy aufgenommen, haben die folgenden die Profis der Musik­video-Firma Passio-Maya produziert. Beim letztjährigen Lied haben sich die Jodler vom Johnny-Cash-Hit «Folsom Prison Blues» inspirieren lassen, dieses Jahr legt die US-amerikanische Country-Sängerin Maren Morris mit ihrem Song «My Church» die Grundlage. Die Zeilen stammen aus der Feder von Mathias Meienberg, der auch Ukulele und Harmonika spielt, Martin Fuchs bläst das Sousafon und Thomas Ions sorgt mit dem Cajón für die rhythmische Basis. Die Stimmen der Jodler hat der Dirigent René Arnold arrangiert. Für das Video brauchte es nur noch ein paar Proben, einen alten Hürlimann-Traktor für den Hauch Nostalgie und schönes Wetter. Der Film sei schliesslich nach einem Abend im Kasten gewesen, so Fuchs.

«Diese Art von Werbung ist wichtig für uns, wir wollen die neuen Medien nutzen», sagt der Walchwiler weiter. Er freut sich, dass sich die rund 20 Mitglieder des Jodlerklubs, von Jung bis Alt, für das Liedprojekt haben begeistern lassen. «Wir haben alle richtig Spass dabei und das ist doch die Hauptsache.» Im Zuge des ersten «Bärgfäscht-Songs» haben Fuchs, Meienberg und Ions eine neue Live-Band namens Bar’uf’d’Hand gegründet. Mit dieser, dem aktuellen Lied und einigen Flyern im Gepäck touren sie nun durch Zug, das Ägerital und den Schwyzer Talkessel, um weiter auf das grosse Volksfest aufmerksam zu machen.

Doch weshalb so viel Werbung? Ist das Walchwiler Bärgfäscht nicht quasi ein Selbstläufer? Nein, wie Martin Fuchs, der seit 2015 hauptverantwortlich für den Anlass ist, erklärt: «Wir haben das Fest, das früher eine rein volkstümliche Veranstaltung war, etwas modernisiert.» Das heisst: Am Samstagabend wurde jeweils eine Band eingeladen, die Rock- oder Countrymusik macht. Das habe sich bewährt, sagt der OK-Präsident. «Wir konnten in den letzten Jahren ein vielfältigeres Programm bieten, damit ein neues Publikum anlocken und haben dennoch niemandem etwas weggenommen.» Denn die Fans von Traditionellem kommen am Freitagabend mit den Klängen der Bärgtrychler (21.30 Uhr), am Sonntag mit der Jodlermesse, den Trachtentänzern und den Sännechind sowie an allen drei Tagen mit verschiedenen Ländlerformationen auf ihre Kosten. Kurz: Es ist für alle etwas dabei.

Das Festzelt und die Bar sind am Freitag und am Samstag ab 19 Uhr offen. Am Freitag spielen das Ländlertrio Holdrio (Festzelt, 20 Uhr), die Gruppe Echo vom Heubodä (Pfaffenboden, 20 Uhr) und DJ Dachs legt in der Chlotteriloch-Bar auf. Am Samstag sorgen das Ländlertrio Bürgler-Laimbacher (Pfaffenboden, 20 Uhr) und die Country-Band Roger and the Wildhorses aus Schindellegi (Festzelt, 21 Uhr) für Stimmung. Den Abend ausklingen lässt wieder DJ Dachs. Der Sonntag beginnt traditionell mit der Jodlermesse beim Buschenchappeli um 10.30 Uhr. Ab dem Mittag spielen im Festzelt die 6er-Musig, später die Jungformation Steinerberg und es gibt diverse Auftritte und Attraktionen für Kinder.

«Da steckt eine Menge Arbeit dahinter»

Martin Fuchs freut sich auf das Fest, das dieses Jahr übrigens bereits zum 54. Mal stattfindet. Oder wie es im Song heisst: «Gly fahd üses Bärgfäscht aa, mier plangid scho denaa.» Er nutzt die Gelegenheit, den Mitgliedern des Jodlerklubs und allen Helfern zu danken: «Was sie alle auf die Beine stellen, ist grossartig. Da steckt eine Menge Arbeit dahinter.» (Rahel Hug)