Spazieren und den Kamms gedenken

Kunst & Baukultur

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«Bewahren und Entwickeln» benannte zurecht das im Rahmen der einschlägigen Ausstellung «Zeit und Raum.

Zug – Hommage an Peter und Christine Kamm» impulsgebende Kunsthaus Zug die sehr gut frequentierte Veranstaltung: Ein Stadtspaziergang, der an das Wirken von Peter und Christine Kamm erinnert. Am Ausgangsstandort kamen alle zu Wort, ging es doch um die kurvenreiche, neuere Geschichte der beiden für Bildung und Industrie identitätsstiftenden Gebäude «Athene» und Theilerhaus, zu deren endlicher Rettung Gemeinderat Peter Kamm Wesentliches beisteuerte. Die konzentrierte Zuhörerschaft, welche mit Eigenbeiträgen nicht knauserte, liess sich höchst Nachdenkliches zu Gemüte führen.

In einer Zeit fast ohne entsprechende Institutionen verwandelte Peter Kamm 1998 den einstigen Leichen- und Gemüsekeller in das Theater im Burgbachkeller als Keimzelle und spätere Austausch-Vernetzung der Zuger Kultur. Matthias Haldemann verlieh seiner Bewunderung für Kamms gewaltigen Aufwand zur Gründung der IG Kultur und des Kultur-Kalenders beredten Ausdruck. Die einstmalige Theater-Intendantin Annelies Ursin rekapitulierte das grossartige und grosszügige Engagement Peter Kamms. Das Ehepaar Kamm schenkte 2007 vertraglich dem Kunsthaus seine Sammlung mit Werken Roman Signers einschliesslich noch zusätzlich erworbener wichtiger Objekte.

Im für ihn und sein Büro erstellten Haus Rothusweg 12 empfingen die Partnerinnen und Partner der 2000 mit Peter Kamm aus der Taufe gehobenen Firma Kamm Architekten AG die Gäste zu einem höchst anregenden Apéro. Peter Kamm entwickelte nämlich bei Roland Reiner in Wien ein, so Haldemann, systematisches Arbeiten aufgrund einer philosophisch determinierten Architektur-Theorie. Hierin erwies sich einmal mehr Peter Kamms jedwedem Tunnelblick spottende Weite des Horizonts.

Jürg Johner, Cham