Auf der Bühne herrschen eisige Temperaturen

Theater & Tanz

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Das Publikum kam von nah und fern zur Premiere des Zuger Landjugendtheaters. Es war ein besonders witziges Stück.

  • Ursula Glarner (rechts, gespielt von Laura Kühne) hat mit ihren Geschwistern zu kämpfen und berichtet dem Familiencoach Andreas Rohrer (links, Fritz Stocker) davon. (Bild Stefan Kaiser)
    Ursula Glarner (rechts, gespielt von Laura Kühne) hat mit ihren Geschwistern zu kämpfen und berichtet dem Familiencoach Andreas Rohrer (links, Fritz Stocker) davon. (Bild Stefan Kaiser)

Allenwinden – «Ehrlich währt am längsten.» Wer könnte darüber mehr berichten als der durch die Medien bekannte Familiencoach Andreas Rohrer (gespielt von Fritz Stocker). Mit diesem Motto verhilft er zerstrittenen Familien nämlich mit Erfolg immer wieder zu einem glücklichen Miteinander. Diesmal jedoch, stellt Rohrer sehr bald fest, kommt sein Auftrag einer Wundervollbringung gleich.

Mit der Premierenvorstellung seines diesjährigen Stücks bot das Zuger Landjugendtheater den Anwesenden in der Aula Allenwinden Unterhaltung, bei der kein Auge trocken blieb. Das humorvolle, zackige Lustspiel «Barfuess im Schnee» von Bernd Spehling in der Dialektbearbeitung von Mike Grunder schien den Akteuren nämlich auf den Leib geschrieben. Dies, obschon die Komödie eigentlich eine grössere Herausforderung darstellte. «Es ist ein Stück, bei dem viele Spieler praktisch die ganze Zeit auf der Bühne sind, und das ist schon ziemlich anstrengend», gibt Anni Keiser-Odermatt zu beachten. Sie führte die Laienschauspieler seit Anfang Dezember durch die Proben.

Ein Händchen für die Regie

Bereits vor zwei Jahren engagierte sie sich als Regisseurin, und im vergangenen Jahr wirkte sie als Regieassistentin. «Ich stehe nicht gerne vor Leuten auf der Bühne. Darum habe ich auch noch nie selbst gespielt», sagt Anni Keiser-Odermatt lachend. Sie finde es spannend, hinter die Kulissen zu sehen und auch selbst ins Geschehen eingreifen zu können. Dass sie für die Regie ein Händchen hat, zeigte die gelungene Erstvorstellung.

Teilen nur den Nachnamen

Mehr als ihren Nachnamen teilen sich die drei Geschwister Ursula, Robert und Freddy Glarner (Laura Kühne, Tobias Eichhorn und Fabian Keiser) nicht. Und ein idyllisches Familientreffen sieht wohl tatsächlich anders aus. Treffpunkt ist die Tagungsstätte für Manager auf einer abgeschiedenen Alp im tiefsten Winter, der von den Geschwistern auch mit einem Ort des Grauens gleichgesetzt wird. Uhrenpatron Peter Glarner will, dass sich seine zerstrittenen Nachkommen versöhnen, und hat für sie und ihre Partnerinnen Brigitte (Angi Hitz) und Angela (Petra Stocker) dieses Meeting mit Rohrer arrangiert. Als die Geschwister während ihres Meetings widerwillig und mehr schlecht als recht nach Dingen suchen, die sie am anderen schätzen, und genötigt werden, barfuss durch den Schnee zu gehen, erscheint auch noch Rohrers «Assistentin» Sonja (Cornelia Merz). Aber nicht nur sie, auch Heiri Fischer (Ueli Schelbert), der Verwalter der Tagungsstätte, bringt einigen Wirbel in die Geschichte.

Bravouröser Erstauftritt

Ein Spass, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Laienschauspieler schienen in ihren Rollen aufzugehen, und Laura Kühne bot als kernige Fallschirmspringerin Ursula einen bravourösen ersten Bühnenauftritt. Anni Keiser-Odermatt freute sich denn auch über die gelungene Premierenvorstellung. «Wir hatten ein super Publikum.» (Daniela Sattler)

Hinweis
Weitere Aufführungen: heute und morgen jeweils um 20 Uhr in der Aula Allenwinden. Reservationen heute, 12 bis 13.30 Uhr: Telefon 041 750 30 18.