Scheitern mit Humor und Mut
Film & Multimedia
«Männer Zug» haben mit einem Profi-Regisseur einen Film übers Scheitern gedreht. Zur Premiere gibts Grillwürste gratis und gute Gespräche.
Zug – «Schiiterhufe»: Der Titel des Films ist schwyzerdütsch, das Thema ist wohl global. Es geht ums Scheitern. Und zwar ums Scheitern der maskulinen Hälfte der Menschheit. Dieser Fokus hat seinen Grund: Haben den 27-minütigen Film doch «Männer Zug» gedreht – zusammen mit einem professionellen Regisseur. Steffen Mahnert heisst er und ist als Auftragsregisseur bei der ARD unter anderem dafür zuständig, dem Serienhit «Die jungen Ärzte» sein bewährtes Gesicht zu geben.
«Rote Rosen für normale Männer»
Thomas Zehnder, Geschäftsführer von «Männer Zug» und einer der Protagonisten im Film, beschreibt «Schiiterhufe» als Geschichte über «Kerle, Freunde und die mörderische Unlust am Verlieren der Ehre». Der deutsche Regisseur Steffen Mahnert sei ein persönlicher Freund, der «einmal eine eigene Regiearbeit realisieren wollte». Mahnert habe seine Freunde mit ins Boot geholt, den Kameramann Till Sündermann etwa oder den Profi-Schauspieler Markus Graf. Alle hätten sie ehrenamtlich gearbeitet. Zusammen habe man die Idee zum Drehbuch entwickelt, das Mahnert dann schrieb. Und: Die vier Protagonisten von «Männer Zug» hatten die Gelegenheit, den Filmstar in sich zu entdecken. «Wir lernten von jetzt auf gleich das Schauspielern», erzählt Thomas Zehnder. «Wir hatten und haben unsere helle Freude am Film.» «Schiiterhufe» sei ein Herzensprojekt von Regisseur und «Männer Zug». Der Zuger Verein konnte seinen Vorstand mittlerweile übrigens auch um den deutschen Fernsehprofi erweitern.
Auf die konkrete Handlung des Films angesprochen, möchte Thomas Zehnder nur so viel verraten: «Fünf Freunde treffen sich, und dann passiert plötzlich nicht mehr das Gewohnte.» Insofern entspricht die Handlung den Erfahrungen der Protagonisten während der Dreharbeiten: Alles war neu. Gedreht wurde in Cumbel in Graubünden, wo Thomas Zehnder ein Gästehaus betreibt. «Nach sieben Tagen Drehzeit und ein paar Kisten Bier trennte sich die Crew in Freundschaft. Täglich war man über Stunden eng zusammen, ohne ein lautes Wort und in voller Konzentration.»
Und warum haben sich «Männer Zug», die in ihrer Freizeit zusammen Spass haben möchten und die derzeit mit einer «Weiterbildung für werdende Väter» ein neues professionelles Projekt vorbereiten, gerade für das Filmthema «Scheitern» entschieden? «Scheitern ist nicht schlimm», sagt Zehnder dazu, «wir alle tun es. Wir streben dauernd nach einer Perfektion, die es gar nicht gibt.» Man wachse jedoch am Scheitern, und deshalb sei es angebracht, es mit Mut und Humor zu tun. «Mit Mut scheitert man besser», schmunzelt Thomas Zehnder.
Auch Frauen erleiden Schiffbruch
Und die Frauen? Sind die heutzutage nicht genauso vom Scheitern betroffen wie die Männer? Dem stimmt Zehnder zu. «Auch Frauen erleiden Schiffbruch.» Ein Unterschied sei jedoch: Männer scheiterten deutlicher nach aussen. Wie dem auch sei, zur Premiere des Kurzfilms am Sonntag sind Männer wie Frauen wie Kinder willkommen. «Männer Zug» freuen sich auf viele gute Gespräche und die «humorvolle Betrachtung eigener Schiiterhufe». Zum Trost und zur Stärkung gibts Grillwürste, «handsigniert». (Susanne Holz)
Hinweis«Schiiterhufe»: Premiere am Sonntag, 4. Oktober, um 11 Uhr im Kino Seehof in Zug. Der Regisseur Steffen Mahnert und alle Darsteller sind anwesend. Rund um den 27-minütigen Film stehen eine Einleitung und ein Austausch auf dem Programm. Zudem offerieren «Männer Zug» einen Apéro und Grillwürste. Es gibt eine Kollekte.