Kadettenmusik begeistert auch im Livestream

Musik

,

Die Vorbereitungen auf das Konzert waren nicht immer einfach. Sie haben sich aber gelohnt.

Zug – Einmal mehr überzeugte die Kadettenmusik Zug. Obwohl das Konzert am Dienstag, 15. Juni, im Theater Casino Zug via Livestream übertragen wurde, war die Musik so ergreifend, dass es für die Zuschauer war, als wären sie live im Saal. Die Musikalität des jungen Blasorchesters war berührend, sodass die Distanz kaum erkennbar war.

«Die Kadettenmusik Zug gab es schon lange vor der Musikschule Zug. Etwa im Jahr 1850 kamen junge Bläser zusammen. Kurz darauf merkte man, dass diese jungen Musiker geschult werden müssen. Somit bildete sich die Musikschule Zug», sagte Mario Venuti, Rektor der Musikschule Zug, bei seiner Eröffnungsrede vor dem Konzert.

Die Mitglieder der Kadettenmusik bilden ein Blasorchester und eine Big Band und werden von Sebastian Rosenberg und Martin Winiger geleitet.

Das Konzert startete mit dem Werk Prismatic Light von Alan Fernie, einem schottischen Musiker, Komponisten und Dirigenten, der auch in der Schweiz schon Konzerte geleitet hat. Das Stück handelt vom faszinierenden Phänomen, wenn Farben durch den Einfall des Lichtes in einem Prisma aufgefächert werden.

Heitere Disneymelodie

Das darauf folgende Stück war der weltbekannte Disney Song Let It Go aus dem Disneyfilm Die Eiskönigin. Nicht nur für Kinder war es ein Erlebnis, den Song in dieser Formation zu hören. Auch für diejenigen, die dieses Lied nach der Filmerscheinung im Jahr 2013 einmal zu oft gehört hatten, war es eine besonders erfreuliche Erfahrung, die bekannte Melodie mit so viel Musikalität gespielt zu erleben.

Im Programm standen weitere traditionelle Stücke für Blasinstrumente wie Londonderry Air, eine volkstümliche irische Melodie, welche in Nordirland als inoffizielle Landeshymne gilt. Der Marsch Generally von Karl Lawrence King, einem Komponisten aus den USA, gestaltete sich sehr lebhaft.

Big Band und Blasorchester

Bei den Proben und der Vorbereitung auf dieses Konzert gab es aufgrund der aktuellen Situation verschiedene Herausforderungen. Der Leiter des Blasorchesters Sebastian Rosenberg hatte die Kadettenmusik mit insgesamt 60 jungen Musikern in zwei Gruppen aufgeteilt, damit die Abstandsregelungen eingehalten werden konnten: Die Big Band, deren Konzert am Donnerstag, 10. Juni, stattfand, und das Blasorchester. «Im März haben wir angefangen zu proben, als die Lockerungen für Jugendliche unter 20 Jahren galten. Die über 20-Jährigen konnten nicht an den Proben teilnehmen. Es gab viele Absenzen während der Proben, und es war nicht immer einfach, in der Gruppe zusammenzuhalten», sagte Sebastian Rosenberg.

Ein bereicherndes Ende

Beide Gruppen unterstützten sich gegenseitig als Live-Publikum mit Applaus am Ende der Konzerte. «Es kann schon sehr herausfordernd sein, am Ende des Stücks ins Leere zu schauen. Es ist ein spezielles Gefühl, wenn die Interaktion zwischen Publikum und Musiker fehlt. Wir hatten wirklich Glück mit dem Applaus und der Unterstützung unserer Big Band als Publikum», so Rosenberg.

Als Finalwerk spielte die Kadettenmusik Zug das flotte Stück Here We Go von Andreas Ludwig Schulte. Ein Stück voller Off-Beats, die – gepaart mit einer eingängigen Melodie – einen fröhlichen Optimismus wiedergaben, der alle Zuhörer wunderbar auf den Sommer einstimmte.

«Ich bin sehr zufrieden mit dem Konzert. Es ist wirklich erfreulich zu sehen, wie die Musiker über ihre Grenzen hinausgewachsen sind. Dies ist nicht selbstverständlich in einer Konzertsituation. Es zeugt von sehr viel Reife», meinte Sebastian Rosenberg abschliessend. (Elsa Nastase)