Jazz-Night-Organisatoren entschädigen Musiker

Musik

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Trotz des coronabedingten Ausfalls der Traditionsveranstaltung in Zug sollen die Künstler nicht leer ausgehen.

Zug – Eigentlich sollten nun wieder die Zelte der Jazz Night in Zug aufgebaut sein, bereit, Besucher zu empfangen. Auch dieses Jahr hätte sie ein Highlight des Sommers werden sollen. Doch das Coronavirus zwang auch die Organisatoren dieser Veranstaltung zum Umdenken.

Da der Sommer 2020 einer ohne Grossanlässe ist, und der jährliche Open-Air-Anlass wetterbedingt auch nicht im Herbst oder Winter stattfinden kann, entschied sich der organisierende Verein um den Präsidenten Rainer Riek, die 29. Jazz Night auf nächstes Jahr zu verschieben. Zwar hätte ohnehin auch 2021 eine Austragung stattgefunden, aber man wolle genau jene Künstlerinnen und Künstler, welche dieses Jahr hätten spielen sollen, nächstes Jahr auftreten lassen. Dies geht aus der Medienmitteilung des Vereins hervor.

Dass die Coronapandemie die Musikerinnen und Musiker besonders hart treffe, ist Riek bewusst. So habe der Vorstand, als dieser vom Kanton erfahren habe, dass der Verein die Unterstützungsbeiträge für das laufende Jahr behalten könne, sofort gewusst, dass er die Kunstschaffenden unterstützen wolle. «Nach Deckung der bereits entstandenen Kosten für die Organisation der Jazz Night 2020 werden wir jedem Musiker und jeder Musikerin, der oder die bei uns gespielt hätte, einen Betrag ausrichten», erklärt Riek. Man habe den Bands zudem angeboten, an der Jazz Night 2021 auftreten zu können. «Und es freut uns, dass wir von den meisten bereits Zusagen erhalten haben», sagt Riek.

Jam Session im Theater Casino

Für das kommende Jahr ist also vorgesorgt. Aber auch diesen Spätsommer soll nicht ohne Jazz auskommen müssen: So hat der Verein Jazz Night Zug eine Jam Session organisiert, und zwar mit der Zuger Band Max Mantis. Die auch für andere Musiker offene Session findet zur Saisoneröffnung des Theater Casino Zug am 19. September im Anschluss an das Konzert von ­Gianluigi Trovesi und Gianni Coscia statt. «Wir wollen keinen Ersatz für die Jazz Night bieten, aber ein Lebenszeichen unseres Vereines geben und auch Optimismus versprühen», erklärt Riek. Fakt ist: Jazz half den Menschen schon durch vergangene Krisen, in welcher die Menschheit grosses Leid erfahren musste. So war Jazz etwa in den Jahren während des Zweiten Weltkriegs äusserst populär.

Auch die heutige Krise birgt grosse Herausforderungen, doch Rainer Riek hält fest: «Wir als Verein leiden weit weniger stark unter den Einschnitten, da wir nicht auf einen Gewinn angewiesen sind, anders als die Musiker sowie die Eventbranche.» Deshalb möchte er auch nicht lamentieren: «Vor allem möchten wir denen helfen, die es verdienen, nämlich den Musikerinnen und Musikern. Und wir wollen unseren Jazz-Freunden die Chance geben, ihrer Passion nachzugehen – trotz Corona.» (Désirée Hotz)