Michael Elsener begeistert in Steinhausen

Theater & Tanz

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Der Comedian hat vor kurzem sein Programm im «Dreiklang» gespielt.

Steinhausen – In «Fake me Happy» widmete sich Michael Elsener der Flucht in Instagram-Scheinwelten, dem Versinken in Netflix-Serien und der Präsentation des Fake-Ichs auf Social Media. Schon der Auftakt in Steinhausen hatte es in sich. Denn mit dem Mikrofon stimmte etwas nicht – es «bäärnerete» noch zu sehr. Der Tontechniker verschlimmbesserte die Situation jedoch, indem er den Regler zu sehr nach Osten und danach nach Westen drehte. Elseners Mikrofon spuckte jetzt Ostschweizer und welsche Töne heraus. Der Einbezug des Publikums («Warum bist du heute hier?») machten das Programm von Elsener lebendig und speziell.

Der Comedian nahm alles und jeden auf die Schippe. Er bediente sich bei Alltagssituationen mit grossem Identifikationspotenzial, wie die Zugbegleiter der SBB mit ihren unverständlichen Ansagen, das unfreiwillige Zusammentreffen in einem Supermarkt mit seiner ehema­ligen Französischlehrerin aus der Schulzeit: Selbstverständlich parliert diese auf Französisch und klar hat der Deutschschweizer-Ex-Schüler kaum Lust, in dieser Schulsprache zu antworten oder die Schwierigkeiten mit dem korrekten Öffnen des Abstimmungscouverts, das sei einer der Hauptgründe für die tiefe Stimmbeteiligung in der Schweiz.

Ein Höhepunkt war der Auftritt von Redecoach Moritz Leuenberger mit seinem «Rhetorik-Workshop» für eine Neujahrsansprache: Die Parodien der aktuellen Bundesrätinnen und Bundesräte sorgten im Publikum für viel Gelächter.

Die gendergerechten Ansprachen in der Politik rissen das Publikum zu Lachsalven hin, wie auch die Schilderung der Gerichtsverhandlung seines Grossvaters. Als viel umjubelte Zugabe gab er einen Besuch im Hammam mit vielen Prominenten, von Roger Federer bis zu Kliby und Caroline, was seine Klasse als Stimmenimitator nochmals aufblitzen liess.p (Text für Kultur Steinhausen von Ivo Studer)