Der GGR in Spendierlaune

Dies & Das

,

Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug (GGR) ging an seiner 11. Sitzung auf fünf Finanzierungserhöhungen ein.

  • Ansichten vom Museum Burg Zug, das von der Stadt Zug ab 2023 mit höheren Beiträgen finanziert wird. (Bild Matthias Jurt)
    Ansichten vom Museum Burg Zug, das von der Stadt Zug ab 2023 mit höheren Beiträgen finanziert wird. (Bild Matthias Jurt)

Zug – Am gestrigen Dienstagabend fand die 11. Sitzung des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug (GGR) statt. Dabei wurden fünf Vorlagen besprochen und angenommen. Im Sinne einer Aufräumaktion zum Jahresende hin wurde bei allen fünf Traktanden über die Erhöhung wiederkehrender Beiträge für die nächsten zwei bis drei Jahre oder Erneuerungen bereits bestehender Leistungsvereinbarungen abgestimmt. Namentlich ging es um die Stiftung Museum Burg Zug, die Zuger Sinfonietta, die Stiftung Freizeitanlage Oberwil, den Verein Ludothek Zug und Deutschkurse für Personen mit Migrationshintergrund.

Die angeforderten Beiträge waren vielseitig. So ersuchte beispielsweise die Stiftung Museum Burg Zug (MBZ) die Stadt Zug für die Jahre 2023 bis 2026 um eine Erhöhung von 175000 Franken des jährlichen Betriebsbeitrags von heute 402394 Franken (Betriebsbeitrag 340000 Franken und die Miete von 62394 Franken). Die Erhöhung setzt sich zusammen aus einem Betriebsbeitrag von 150000 Franken und einem Beitrag an die Wechsel- und Sonderausstellungen von 25000 Franken. Was einen wiederkehrenden Beitrag von total 577394 Franken ergibt. Hinzu kommt noch ein einmaliger Beitrag zur Deckung des Stiftungsdefizits von 61’283 Franken. Der im Leistungsauftrag vereinbarte jährliche Beitrag werde zu zwei Dritteln vom Kanton und zu einem Drittel von der Stadt Zug geleistet.

Klassische Musik und Integration

Es ging ebenfalls darum, das Wachstum und die angestrebte stärkere Verankerung der Zuger Sinfonietta in der Region zu stützen und den jährlich wiederkehrenden Beitrag der Stadt Zug ab 2023 bis 2026 ebenfalls um 15000 Franken, von 45000 auf 60000 Franken, zu erhöhen. Und aufgrund der steigenden Nachfrage, der Bevölkerungszunahme und im Hinblick auf die Anzahl Geflüchteter wurde durch den GGR zugestimmt, zur Durchführung der Deutschangebote für die Jahre 2023 bis 2026 einen jährlich wiederkehrenden Beitrag von 165000 Franken zu bewilligen, was 20000 Franken mehr pro Jahr entspricht als bei der bereits bestehenden Leistungsvereinbarung.

Auch die bürgerliche SVP-Fraktion befürwortete die Unterstützung der Deutschkurse für Personen mit Migrationshintergrund. Allerdings merkte Jürg Messmer dazu an: «Die SVP würde sich eine Überprüfung der Wirksamkeit der Kurse bei Jugendlichen und Erwachsenen wünschen. Mit Kindern ist das eher schwer vorstellbar.» Sie schlugen deshalb dem Stadtrat vor, dieser Überlegung nachzugehen. «Kinder mit Lernschwierigkeiten oder fehlenden Sozialkompetenzen, weil sie wegen der Sprachbarriere nicht aktiv in Kontakt treten und positiv ihre Bedürfnisse äussern können, kosten schlussendlich viel mehr als eine Frühförderung des Spracherwerbs», sagte Dagmar Amrein von der ALG-CSP-Fraktion dazu.

Erfolge von Deutschkursen sollen geprüft werden

Cédric Schmid von der FDP-Fraktion fügte an: «Jeder Franken, welchen die Stadt für Deutschkurse investiert, ist sehr gut investiertes Geld. In der Migration ist die Sprachhürde die grösste Hürde überhaupt.» Auch Ivano De Gobbi von der SP-Fraktion stimmte zu, dass gute Integration durch die Sprache führt. «Es könnte noch mehr dafür investiert werden. Die Investition in Deutschförderung ist auch eine grosse Hilfe für weniger verdienende Familien», kommentierte De Gobbi weiter.

Stadtrat Urs Raschle, Vorsteher des Departement Soziales, Umwelt und Sicherheit, bedankte sich für den Zuspruch der Finanzierung der Deutschkurse, die ihm ob seiner Position obliegen. «Auch ich finde, mit den Kursen allein ist es noch nicht getan. Ich werde die Möglichkeit von Prüfungen nach den Kursen überprüfen», versicherte der Mitte-Stadtrat. (Text von Tijana Nikolic)