Hünenberg – Hereinspaziert, hereinspaziert in den Zirkus Hüneo: «Es erwarten Sie fliegende Akrobaten, magische Zauberer, gelenkige Tänzerinnen und gefährliche Tiere ...» So viel versprechend klang es am vergangenen Freitag- und Samstagabend im Saal Heinrich von Hünenberg. Hüneo, das ist aber nicht etwa ein neuer Wanderzirkus, sondern der Name der diesjährigen Turnshow des Turnvereins Hünenberg. Vom Muki-Turnen bis zu den Leitern und dem TV-Vorstand selbst - im Zirkus Hüneo gab es quer durch alle Alters- und Sportklassen des Turnvereins in insgesamt 19 Performances für jeden Geschmack etwas zu sehen und zu bestaunen.

Rezepte gegen Lampenfieber

Nicht nur bei der Programmzusammenstellung, sondern auch bei der Dekoration hatte sich der TV mächtig ins Zeug gelegt und mit viel Farben und Details Zirkuszelt-Atmosphäre kreiert. Durch das Programm führte neben dem musikalischen Clown Patrick Fankhauser vor allem der «Zirkusdirektor» Marcel Gisler persönlich. Zusammen mit seinem jungen Assistenten Remo Conti hielt er das Publikum zwischen den einzelnen Auftritten bei bester Laune und scheute vom heissen Tanz im Schottenrock über die Jonglage mit zehn Bällen bis hin zu einer Zaubershow keine Mühen. Im ersten Teil des Abends kamen die Gruppen der jüngeren Turnerinnen und Turner des Kinderturnens, der Tanzgruppe, der Hit-fit-Mädchen und der Geräteturner zum Zug. Dies etwa als Flohzirkus, Cheerleader oder in einer Raubtiernummer mit Löwen.

Lucy Altvater tanzte beim bunten Tanzintermezzo «Freizeit im Zirkus» von Up 2 Dance mit. Seit einem Jahr ist sie jetzt schon mit dabei und kennt auch das Rezept gegen die kleine Nervosität vor dem Auftritt: «Dann gehe ich einfach die Performance noch einmal in Ruhe im Kopf durch oder spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Sehr aufgeregt bin ich aber nicht.»

Im zweiten Teil des Abends übernahmen dann die jugendlichen und die erwachsenen Turner unter anderem als «fliegende Gaukler» oder in «Pink Panther». Für einen Lacher sorgten die Aktiven des TV mit der Nummer «Dressurreiten», wobei die Männer in Vollmontur mit kerzengeradem Rücken und ernster Miene auf ihren Steckenpferden die Bühne im Gleichschritt «abritten».

Ein Geschenk aus der Schatzkiste

Für ein Programm, so umfangreich wie dasjenige des Zirkus Hüneo, braucht es nicht nur Artistinnen und Artisten, sondern auch eine ganze Menge fleissiger Männer und Frauen hinter den Kulissen. OK-Präsidentin Cordula Keller: «Allen voran ist auch den Leiterinnen und Leitern zu danken, die die Show mit ihren einzelnen Gruppen mit viel Geduld einstudiert haben.» Zwei von ihnen sind Nicole Ammann und Anita Suter. Unter ihrer Leitung zeigten die Muki-Turner in «Lion King», dass sie brüllen können wie die Grossen. «80 Prozent der Kinder, die auftreten, sind erst im September zu uns gestossen. Da haben wir gleich angefangen, für den Auftritt zu üben. Zum Glück standen auch die Mütter hinter der Idee», sagt Nicole Ammann. Und was macht man, wenn einer der kleinen Löwen dann plötzlich doch nicht mehr so richtig will? «Dann geht er mit seinem Mami eben kurz auf die Seite. Die Kinder wissen auch, dass sie am Ende des Auftritts etwas Kleines aus der ‹Schatzkiste› bekommen - einfach als Motivation -, denn wer mitmacht, sollte es immer aus Spass tun.» (Natalia Widla)