DJ bringt House in die Höllgrotten

Musik

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Anlässlich eines Online-Festivals legte DJ EDX in den Baarer Tropfsteinhöhlen auf – kurios und sehenswert.

  • Als der Schweizer DJ EDX alias Maurizio Colella in den Baarer Höllgrotten auflegte, war kein Livepublikum anwesend. (Bild PD)
    Als der Schweizer DJ EDX alias Maurizio Colella in den Baarer Höllgrotten auflegte, war kein Livepublikum anwesend. (Bild PD)

Baar – Die Höllgrotten im Lorzentobel strahlen etwas Mystisches und Ruhiges aus. Abgesehen von der ein oder anderen Kristallklangschalen-Meditation bringt man die Baarer Tropfsteinhöhlen nicht mit Musik in Verbindung – schon gar nicht mit tanzbarem Partysound. Seit Samstag ist das anders: Da nutzte der Zürcher DJ EDX die Höllgrotten, um in ungewohnter Umgebung House aufzulegen.

DJ EDX, der mit bürgerlichem Namen Maurizio Colella heisst, ist ein Schweizer DJ und Musikproduzent im Bereich House, Deep House und Progressive House. Da Maurizio Colella derzeit nicht wie üblich mit seinen Hits durch Europa, Amerika und Asien touren kann, schloss er sich mit anderen Künstlern einem Online-Festival an. Am vergangenen Samstag legte Colella in den Baarer Höllgrotten auf – im Rahmen des Online-Festivals «MDL Beast Freqways», das während zwölf Stunden verschiedene Künstler online streamte.

Premiere unter Tropfsteinen

Colellas Management suchte für den Auftritt, der ohne Publikum stattfand, dafür aber online live gestreamt wurde, nach einer einzigartigen Location und wurde in den Höllgrotten fündig. Ein Mitglied der Familienstiftung habe eine Anfrage des Plattenlabels erhalten, erklärt Heini Schmid, Geschäftsleiter der Stiftung Höllgrotten Baar. «Wir sind für kreative Inputs immer offen und fanden die Idee super. Es ist das erste Mal, dass ein DJ in den Tropfsteinhöhlen im Lorzentobel aufgelegt hat.» Schmid lobt die gute Akustik in den Grotten und spricht von einem sehr inspirierenden Auftrittsort.

DJ EDX legte während einer Stunde tanzfreundlichen House in den Höllgrotten auf. Sein Auftritt mitten in den mit sanften Farben beleuchteten Stalaktiten und Stalagmiten wirkt auf den ersten Blick kurios, doch passen die rhythmischen Housebeats erstaunlich gut in die Höhlen.

Der 43-jährige Zürcher ist bekannt für diverse Remixe – unter anderem für Künstler wie Armin van Buuren, Deadmau5, und Kaskade – und international ein beliebter DJ. Im vergangenen Jahr war er mit seinem Remix von Charlie Puth’s «How long» für einen Grammy, den wichtigsten US-Musikpreis, nominiert. Doch der Zürcher ging leer aus. Dieses Jahr nimmt DJ EDX auch an der Online-Ausgabe des Festivals Tomorrowland teil, das am 28. Juli gestreamt wird. Ob er sich dazu wiederum die Höllgrotten als aussergewöhnlichen Auftrittsort aussucht? (Laura Sibold)

Hinweis
Der einstündige Stream aus den Höllgrotten ist online unter www.zugerzeitung.ch abrufbar.