Grossaufmarsch am Räbe-Umzug

Brauchtum & Geschichte

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Mit 55 Nummern bildete der Umzug vom Fasnachtssonntag einmal mehr den Höhepunkt der Räbefasnacht 2020.

  • Die Konfetti-Schleuder war am Baarer Umzug im Einsatz. (Bild Matthias Jurt)
    Die Konfetti-Schleuder war am Baarer Umzug im Einsatz. (Bild Matthias Jurt)

Baar – Schon geraume Zeit vor dem Umzugsbeginn in Baar am Sonntag stellten sich viele Zuschauer entlang der Route an den Strassenrand und sicherten sich so eine ungehinderte Sicht auf das Spektakel. Mit einem entsprechenden Platz war man nicht nur nahe am Geschehen, man konnte auch Orangen und andere leckere «Bhaltis» ergattern. Allerdings wurde man auch mit Konfetti eingedeckt, welche die Konfettikanonen ins Publikum schleuderten. Diese waren hoch oben auf den Gefährten platziert, von denen viele mit imposanten Aufbauten glänzten, wie zum Beispiel der «Hop on, Hop off»-Bus der Baarer Wagenbaugruppe Rumpelstiltz.

Die Sujets widerspiegelten eine breite Palette von fantasievoll umgesetzten Themen, die den Zuschauern viel Spielraum für Interpretationen liessen. Mehr als ein Dutzend Tambourengruppen und Guggenmusiken sorgten für den entsprechenden Guggesound, der schon vor und dann wieder nach dem Umzug die Szenerie belebte.

Viele Fasnachtsoberhäupter zu Gast in Baar

Mitten im bunten Geschehen fuhr in seiner noblen Pferdekutsche der Räbevater Peter II. Langenegger auf, begleitet von seinem Gefolge. Und direkt danach sein Vater, der vor 31 Jahren als Hansruedi I. dieses Amt bekleidete. Auf die Frage, wie er die Fasnacht heute erlebe, sagte er: «Jede Fasnacht hat ihr eigenes Gepräge, was gut ist und hoffentlich so bleibt». Auch waren Prinz Gregor I. von der Letzibuzäli-Zunft, Steivater Gregor I. aus Steinhausen und Faschallminister Daniel I. von Allenwinden mit ihrem zahlreichen fasnächtlichen Gefolge vor Ort. Als besonders edel und bunt präsentierten sich die Mitglieder der Fröschezunft Ebel mit Zunftmeister Marcel I., die heuer bekanntlich ihr 75-Jahr-Jubiläum feiern.

Neben den Fasnächtlern in Gruppen gibt es auch solche, die sich als Einzelpersonen oder Familien von der Fasnacht inspirieren lassen und diese geniessen. So wie die Familie Kathriner, die als Piraten auftraten und ein originelles, selbst gebasteltes Gefährt mitführten. Stefan Spirig veranlasste die Crypto-Affäre spontan zu einem Auftritt als Einzelmaske, wie er sagte. «De Räbevater weiss meh» stand gross auf seinem Kostüm. Dazu sage er nichts, meinte der Räbevater auf die entsprechende Rückfrage. Dafür mit einem Blick zum bedeckten Himmel: «Als Kirchenrat habe ich einen Draht zu Petrus und der wird uns heute vor dem Nass verschonen». (Hansruedi Hürlimann)